Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes.

Johannes 6, Verse 68 und 69

Jesu Rede war vielen seiner Jünger zu hart, weshalb sie sich von IHM abwandten. Auf die Frage an die Zwölf, ob sie auch gehen wollten, antwortete Petrus mit den bekannten Worten, wie sie uns im Johannesevangelium bezeugt werden.

Am Jesus Christus und Seinem Anspruch scheiden sich die Geister. Damals wie heute. Dass immer wieder hervorzuheben ist mir besonders wichtig.

Jesus redete den Menschen nicht nach dem Mund, ER sagte ihnen nicht das,
was sie gerne hören wollten oder was ihnen gefallen hätte, sondern wie ein
Arzt stellte ER eindeutige Diagnosen und nannte die einzig heilende Medizin,
die ER selbst ist.

Und mal ehrlich: Welchen Nutzen hätten wir von einem Arzt oder einem Fachmann, der uns nicht klipp und klar sagt, was vorliegt und was zu tun ist? Und in der Sache mit Gott geht es um ganz viel mehr, als das Heilen einer Krankheit oder das Beheben eines Defekts.

In der Sache mit Gott geht es um ewiges Leben oder ewigen Tod, und das
Heilmittel das hier angeboten wird, scheint vielen eine zu bittere Medizin zu sein. Dabei wird nicht mehr verlangt, als die eigene Trennung von Gott zu
erkennen und das Angebot der Sündenvergebung und des Heil- und Neuwerdens anzunehmen.

Aber da man dafür der Sünde absagen und dabei vielleicht mancher süßen Verführung widerstehen muss, nimmt man lieber den ewigen Tod in Kauf,
“zumal man ja nicht weiß, ob das mit der ewigen Verdammnis und Hölle
wirklich stimmt oder ob uns hier nur Angst gemacht werden soll, damit wir
schön brav bleiben”.

Wer sich aber ernsthaft mit dem Wort Gottes befasst und ebenso gründlich und ernsthaft nachdenkt, der kommt zu dem Schluss, dass die ganze Welt,
einschließlich unseres Lebens, nur dann einen Sinn ergibt, wenn es klare Linien und Trennungen gibt, wozu dann auch Himmel und Hölle, als zwei entgegengesetzte Möglichkeiten gehören.

Weil das so ist, ist es unverantwortlich, wenn Verkünder, die sich als “Jünger
Jesu” bezeichnen, den Leuten keinen reinen Wein einschenken, sondern diesen nur die halbe Wahrheit, in Form eines “Wohlfühlevangeliums” oder eines “Evangelium light”, sagen, aus Angst davor, dass sich Menschen, so wie damals von Jesus, von der Kirche und dem Glauben abwenden.

Nicht nur dass eine halbe Wahrheit immer eine ganze Lüge ist: Die Menschen spüren durchaus was richtig und was falsch ist, und sie sollen durch eine klare
Verkündigung zu einer Entscheidung geführt werden, wobei in Kauf zu nehmen ist, dass sich auch viele dagegen entscheiden werden.

Einzig wichtig ist aber, dass sich Menschen bewusst für den Jesus entscheiden, so wie ER uns im Evangelium vorgestellt wird und nicht für den
Wunschbild-Jesus einer vernebelnden Verkündigung.

Selig sind wir, wenn wir die Antwort des Petrus aus vollem Herzen nachsprechen können.

Jörgen Bauer