Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz
Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.
Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke
nahm sie vor ihren Augen weg.

Apostelgeschichte 1, Verse 6 und 7

Die Apostelgeschichte beginnt mit dem Bericht, dass sich Jesus nach seiner
Auferstehung noch 40 Tage, das entspricht einer Zeit von 6 Wochen, seinen
Jüngern zeigte, um mit ihnen über das Reich Gottes zu reden und ihnen weitere Anweisungen zu geben.

Die letzten Worte vor Seiner Himmelfahrt, sind Teil der heutigen Betrachtung.
Himmelfahrt heißt, dass Jesus bis auf weiteres in die unsichtbare Welt hinüber
gewechselt ist, aus der wir Sein neuerliches Kommen erwarten, wobei wir nicht
wissen, wann das sein wird.

Nur soviel scheint sicher: Es wird in jedem Fall eine große, nicht für möglich
gehaltene Überraschung sein. Den einen eine freudige und den anderen eine
schreckliche.

Wird dem “moderne Mensch” mit solchen “wissenschaftlich völlig unmöglichen Aussagen” nicht etwas Unmögliches zugemutet, was er völlig zu Recht ablehnt?:

Da steht ein Toter zum Leben auf, unterhält sich mit seinen Freunden und fährt anschließend auch noch in den Himmel. Das hört sich doch sehr nach einem Märchen an!

Und viele sehen das auch so, wobei die Gutwilligen – die mit dem christlichen Anstrich – in dieses Märchens verschiedene theologischen Aussagen hineininterpretieren, gewissermaßen zur Ehrenrettung desselben.

Ich glaube aber, dass sich die Dinge tatsächlich so zugetragen haben, wie sie uns in den Evangelien und in der Apostelgeschichte überliefert werden, und ich komme dabei auch in keinerlei Konflikte mit dem “wissenschaftlichen Weltbild”.

In letzterem kam es schon vor längerer Zeit zu einem Paradigmawechsel.
Gefragt ist nicht mehr der grobe Klotzmaterialismus, sondern die Erkenntnis, dass eigentlich alles möglich ist, wenn man bedenkt, dass die Welt letztlich aus
virtuellen Teilchen besteht.

Virtualität ist die Eigenschaft einer Sache, nicht in der Form zu existieren, in der sie zu existieren scheint, aber in ihrem Wesen oder ihrer Wirkung einer in dieser Form existierenden Sache zu gleichen, so die Definition, aus gelehrtem
Mund.

Ich gehe jetzt nicht so weit die ganze Welt als virtuelle Täuschung abzutun –
wer sich mit einem Hammer kräftig auf den Daumen schlägt, spürt spätestens
dann, dass der Hammer nicht virtuell ist – und ich will den Glauben auch gar nie von einer wissenschaftlichen Bestätigung abhängig machen.

Wir sollen allein deshalb glauben, weil es Gottes Wort ist. Und sonst aus keinem anderen Grund. Ich will nur soviel sagen, dass die Ausrede mit der Wissenschaft längst nicht mehr überzeugt.

Weil Jesus in den Himmel aufgefahren ist, ist ER allgegenwärtig, unsichtbar bei uns und jederzeit ansprechbar. Das ist für uns das eigentlich Wichtige und
Entscheidende. Und ebenso wichtig ist der Missionsauftrag.

Das steht im Zentrum des Himmelfahrtstages. Und wenn das bedacht und
verinnerlicht wurde, bestehen auch keine Bedenken, den restlichen Tag
fröhlich zu verbringen. Wir Dackelfreunde sind an diesem Tag traditionell
an einer Waldhütte, wo es Gegrilltes, Bier, Kaffee und Kuchen gibt.

In diesem Sinne allen einen schönen Himmelfahrts- und Ausflugstag.

Jörgen Bauer