Gerechtigkeit erhöht ein Volk, aber die Sünde ist der Leute Verderben.

Sprüche 14, Vers 34

Das war der Spruch zum gestrigen Buß- und Bettag. Aber was ist Gerechtigkeit?

“Gerechtigkeit” kann ganz verschieden verstanden werden. Einmal als Gerechtigkeit im juristischen Sinn und dann im Sinne des “Gerecht vor Gott sein”.

Im ersteren Fall geht es um den Grundsatz “vor dem Gesetz sind alle gleich”, der sich auch dahingehend auswirken sollte, dass man sich selbst ehrlich, anständig und fair verhält, wozu man nicht unbedingt Christ sein muss, was aber einem Christen umso besser ansteht.

Im zweiten Fall geht es um die “Gerechtigkeit, die vor Gott gilt”, die aus dem
Glauben und der Vergebung erwächst, aus der Gerechtigkeit die Christus für
uns erworben hat. “Uns macht gerecht der treue Knecht, der für uns ist
gestorben”, wie es in einem Gesangbuchlied heißt.

Bei der Gerechtigkeit im heutigen Vers dürfte es darum gehen, dass ein Volk dadurch gesegnet und damit erhöht wird, dass es treu in Gottes Wegen geht und sich an seinen Geboten und Ordnungen orientiert.

Unsere Gerechtigkeit, egal ob im juristischen oder im Glaubenssinn, wird allerdings nie vollkommen sein können, weil wir selbst und die Welt nicht
vollkommen ist. Was Gerechtigkeit in des Wortes totaler Bedeutung ist, wissen wir überhaupt nicht. Erst in Gottes neuer Schöpfung werden wir erleben was Gerechtigkeit ist.

Wie sagte doch der Richter zum Kläger? “Was wollen Sie, Gerechtigkeit? Ein Urteil könn’ Se’ kriegen!

Das Gegenteil von Gerechtigkeit ist Ungerechtigkeit, was immer nur Sünde
sein kann, also etwas, was von Gott trennt, und damit letztlich tödlich ist. Und daran wird sich auch weiterhin nichts ändern.

Aufschlussreich ist folgende Meldung von MEDRUM, die ich heute erhalten habe:

“Das Familienministerium (in Baden-Württemberg) wird von Grün-Rot vor allem für ideologische Zwecke benutzt: Statt Vorreiter für ein kinder- und familienfreundliches Bundesland zu werden, soll Baden-Württemberg unter der Regierungsknute von Grün-Rot zu einem Vorreiter für sexuelle Offenheit und Vielfalt gemacht werden. Das Ministerium für “Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren” (weder der Begriff Kinder noch Männer taucht im Namen des Ministeriums auf) erklärt zum grün-roten Umerziehungsprogramm: “Um die Akzeptanz sexueller Vielfalt und geschlechtlicher Identität zu erhöhen, … muss Homo- und Transphobie “in allen Lebensphasen von der Kindheit über die Jugend bis zum Alter und sowohl in der vorschulischen, schulischen und außerschulischen Bildung als auch in Ausbildung und Studium, Arbeitswelt, Kultur und Sport entgegengewirkt werden”.

Die Landesregierung setzt damit den Kurs fort, den sie bereits unter dem Postulat der Gleichstellung begonnen hat. “Gleichstellung beginnt im Kindergarten”, so die Landesregierung in einer Arbeitshilfe zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in Kindertageseinrichtungen. Für Auffassungen, die von Gender-Mainstreaming abweichen und alternative Vorstellungen für bedenkenswert halten, bleibt da kein Platz. Pluralismus wird so zum Opfer ein total ansetzenden Bestrebung.”

Bis dahin die Meldung.

Nach einem weltlichen Rechtsgrundsatz gibt es keine Gleichheit im Unrecht.
Wenn einer Unrecht tut, kann keine Gerechtigkeit in dem Sinn verlangt werden, das gleiche Unrecht auch tun zu dürfen. Ein Grundsatz der hierzulande durchbrochen wird, denkt man an die Regelungen hinsichtlich der
rechtswidrigen aber straffreien Abtreibung.

Wenn das Kranke und Abartige als solches (nicht die darunter Leidenden)
in einem falsch verstandenen Gerechtigkeitsverständnis, als gleichartig und damit “gesund” deklariert wird – wie es die hiesige Landesregierung beabsichtigt – dann entspricht das gewiss nicht der Gerechtigkeit, die ein Volk erhöht.

Das Gegenteil wird vielmehr der Fall sein.

Zudem wird hier eine rote Linie überschritten, an der die Toleranz endet.
Hier ist der Widerstand der bekennenden Christen gefordert.

Jörgen Bauer