Sei nicht einer von denen, die mit ihrer Hand haften und für Schulden
Bürge werden;

Sprüche 22, Vers 26

Vor einiger Zeit wurde in einer Fernsehsendung über die Gefährlichkeit
unbedachten Bürgens berichtet.

Da hatte jemand bei einer Bank einen größeren Kredit aufgenommen,
für den er einen Bürgern benennen musste. Es fand sich auch ein naher
Verwandter, der kein Problem darin sah, hier eine Unterschrift zu leisten,
die er für eine reine Formsache hielt, zumal die Bank dies als “üblich” hin-
stellte, was es natürlich auch war, wenn auch mit einem anderen Hinter-
grund.

Das Dumme war nur, dass der Kreditnehmer den Kredit nicht zurückzah-
len konnte, wodurch der Bürge gnadenlos zur Kasse gebeten und da-
durch in den Ruin getrieben wurde. Und da halfen auch alle juristischen
Einsprüche nichts.

Ich denke hier noch an einen anderen Fall, wo ein Christ, “im Vertrauen
auf Gott”, unbeirrt an das Gelingen eines Vorhabens glaubte, wo er mein-
te als Christ helfen zu müssen und dabei große Beträge einsetzte, was
ihn ebenfalls ruinierte.

Wir Christen haben einen großen Bürgern, Jesus Christus, der für uns
den Preis für unsere Schuld gezahlt hat, die uns andernfalls in den ewigen
Ruin getrieben hätte.

Das bedeutet aber nicht, dass wir versuchen sollen, es Jesus gleichzutun.

Die Nächstenliebe hat demnach dort ihre Grenze, wo sie an fahrlässige
Selbstvernichtung grenzt, was nicht bedeutet, notfalls sein Leben für
einen anderen einzusetzen.

Das, was uns Gott an Geld und Gut anvertraut hat, sollen wir nicht leicht-
fertig für den Leichtsinn anderer, die sich hier überschätzt haben, aufs
Spiel setzen. Das ist genau so, wie sich am Glücksspiel zu beteiligen.

Hier sollten wir an das 2. Gebot denken, wonach wir Gott nicht versuchen
sollen, und das tun wir, wenn wir uns einreden, “Gott werde die Sache
schon zu einem guten Ende führen”.

Was wir aber jederzeit sollen und dürfen, ist, einem in Not Geratenen bei-
zustehen, ihm zu helfen und im Rahmen unserer Möglichkeiten das zu ge-
ben, was uns möglich ist oder das, wozu wir uns ausdrücklich, eindeutig
und klar von Gott gerufen wissen.

Jörgen Bauer