Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten
dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.

Römer 8, Vers 28

Das ist ein starkes Wort. Nicht, wir glauben oder wir meinen, sondern wir
wissen, dass uns alles zum Besten dienen muss.

Eigentlich kaum zu glauben. Soll wirklich alles nur zu unserem Besten sein,
denkt man an Unglücksfälle, Enttäuschungen und Niederlagen aller Art?
Doch, alles das soll zu unserem Besten sein!

Diese Verheißung bezieht sich auf das ewige Leben, kann aber bereits in
dieser Welt erfahrbar werden, weil das ewige Leben schon in dieser Welt
beginnt und wir als Kinder Gottes immer unter Seinem Segen und Seiner
Fürsorge stehen. Gute Väter wollen für ihre Kinder immer nur das Beste,
auch wenn das für diese nicht immer gleich erkennbar ist.

Vielleicht haben wir schon die Erfahrung gemacht, dass ein Unglücks- oder
Reinfall zum Ausgangspunkt einer positiven Entwicklung wurde, zu der es
ohne diesen Unglücksfall nicht gekommen wäre.

Ich habe solches schon so erfahren. Und andere auch. So kam ein Mann
dadurch zum Glauben, weil er – so ein Pech! – sein Flugzeug verpasste,
was sein Glück war, denn dieses stürzte kurz darauf ab.

Auch im täglichen Leben kommt es vor, dass beispielsweise ein Haus ab-
brennt, was zunächst ein großes Unglück ist, aber die Möglichkeit für einen
Neubau eröffnet, der schöner, besser und komfortabler, als das abgebrannte
Haus ist.

Unserem Sohn wurde mal ein Auto totalgeschädigt. Ich konnte ihm sagen,
du wirst dafür ein Besseres bekommen. Und so war es dann auch.

Wenn sich schon im Weltgetriebe durch Unglücksfälle neue Chancen ergeben,
um wieviel mehr gilt das dann erst für diejenigen, die ihr Leben in der Gemein-
schaft mit Gott leben.

Manchmal wird da von uns auch Geduld gefordert. Aber auch das hat seinen
Sinn. Vertrauen wir weiter auf Gott oder werden wir wankend? Paul Gerhardt
dichtet, dass die Hilfe Gottes ganz plötzlich kommt, wo man es am wenigsten
meint.

Aber auch in Fällen, wo in diesem Leben keine Abhilfe erfolgt, dürfen wir uns
trotzdem in der Hand Gottes wissen, der jenseits der Todesschwelle auf
uns wartet und wo uns dann klar wird, für und zu was, das eine oder andere
gut war.

Das Handeln Gottes bliebt für uns undurchschaubar und rätselhaft. Wir kön-
nen und sollen es auch nicht zu ergründen versuchen. Was Gott erwartet sind
Glaube und Vertrauen, so wie die Dichterin Hedwig von Redern schrieb: “Weiß
ich den Weg auch nicht, du weißt ihn wohl, das macht das Herze still und friede-
voll.”

Diesen Frieden Gottes wünsche ich uns allen an allen Tagen, die wir noch vor
uns haben und dass uns Gott die Chancen erkennen lässt, die sich ergeben
wenn manches anders läuft als von uns gedacht.

Jörgen Bauer