Und nicht als hättet ihr die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit.

1. Petrus 2, Vers 16

Empörung und Trauer, in Demonstrationen und Beleidsbekundungen
sichtbar zum Ausdruck gebracht, sind die Reaktionen auf den islamis-
tischen Anschlag auf den Satiremagazin Charlie Hebdo in Paris.

Es ist richtig sich gegen eine islamische Bevormundung und gegen
den islamischen Terror energisch zur Wehr zu setzen, wenn ver-
sucht wird unsere Meinungsfreiheit zu beschränken.

Das ist völlig klar und bedarf keiner weiteren Begründung.

Jetzt schauen wir uns aber mal die Ergüsse des Satirmagazins an,
deren Redakteure ausgemachte Chaoten aus dem linksradikalen
Lager waren:

Deren Spezialität scheint es gewesen zu sein und wird es bei
diesem “Satiremagazin” wohl auch weiterhin sein, sich bevorzugt
der Religionen, das Christentum eingeschlossen, “anzunehmen”,
wobei man fragen muss ob es denn keine anderen Dinge gibt, die
karikiert werden könnten.

Ich habe mir einige dieser Karikaturen angesehen und mich gefragt,
inwieweit solche “Kunstwerke”, die den guten Geschmack brutal ver-
letzen und oftmals weit unter der Gürtellinie liegen, noch etwas mit
Meinungsfreiheit zu tun zu haben.

Wurde hier Freiheit mit Gesetzlosigkeit verwechselt?

Ich bin immer für geistreiche Satire und eine geistreiche Karikatur
zu haben, die naturgemäß immer überspitzt und überzogen sein
wird und ruhig auch etwas wehtun darf – aber beleidigend, bos-
haft und verletztend und was anderen heilig ist in den Dreck zie-
hend sollte es nicht sein.

Gerade in Sachen Glauben und Religion, wo es um die letzten Dinge
geht, sollte man zurückhaltend sein und auf allzubillige Effekte ver-
zichten.

Eine kritische Haltung gegenüber dem Islam ist unverzichtbar. Aber
muss man zusätzlich Öl ins Feuer gießen in dem man Karikaturen
erstellt, um damit die Islamisten vorsätzlich bis zur Weißglut zu rei-
zen um sich danach, mit unschuldigem Augenaufschlag, zu empören,
wenn der vorhersehbare Effekt eintritt?

Der Bibelbund sagt dazu:

“Im Übrigen wird hier mit zweierlei Maß gemessen: Als Islamisten im
Sommer 2009 zwei christliche Schülerinnen der Bibelschule Brake im
Jemen ermordeten, habe niemand zu einer Solidaritäts-
Kundgebung aufgerufen. Stattdessen hätten Medienvertreter die
Getöteten öffentlich diffamiert. Sie hätten ihnen unterstellt, die
muslimischen Terroristen provoziert zu haben.”

Der Anschlag in Paris eignet sich deshalb auch nicht besonders gut
für die sogenannte “islamfeindliche rechte Propaganda”.

Ich gestehe, dass sich mein Mitgefühl hier in Grenzen hält, was nicht
für die unschuldigen Opfer gilt, die hier mit reingezogen wurden.

Der heutige Vers warnt zurecht davor, die Freiheit zum Deckmantel
für die Bosheit zu nehmen.

Jörgen Bauer