Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten
auf allen deinen Wegen.

Psalm 91, Vers 11

Auf einem Friedhof im “katholischen Bayern” ganz in unserer
Nähe, fällt auf, dass nahezu alle Gräber mit süßen kleinen
Engelein verziert sind, so wie sie auch in in der Weihnachts-
zeit angeboten werden oder als Putten in barocken Kirchen
zu sehen sind.

Aber sehen Engel so aus?

Dem biblischen Bild entspricht das jedenfalls nicht. Die Bibel
bezeugt uns an vielen Stellen die Existenz von Engeln, als
machtvolle Geschöpfe der unsichtbaren Welt, als dienstbare
Geister ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil
ererben sollen, wie es im Hebräerbrief heißt.

Viel mehr wird von den Engel nicht berichtet, sondern immer
nur soviel, dass sie im Auftrag Gottes, die unterschiedlichsten
Aufträge ausführen, wobei sie Menschen Botschaften über-
bringen oder helfend eingreifen.

Es gibt auch in unserer Zeit zahlreiche Berichte, wo Menschen
in Notsituationen den Beistand von Engeln erfahren haben.
So wurden Christen schon Begleiter an die Seite gestellt, die sie
selbst nicht sehen konnten, aber von anderen wahrgenommen
wurden, was diese daran hinderte ihnen Böses zu tun.

Es gibt da die Geschichte von der Missionsstation in Afrika, die
von feindlichen zahlenmäßig überlegenen Eingeborenen umlagert
wurde, wobei diese sich aber nicht trauten anzugreifen.

Später ergab sich dann die Gelegenheit die Eingeborenen zu
fragen, warum sie so scheu um die Missionsstation herumge-
schlichen seien, worauf diese antworteten: Bei der großen Zahl
von Soldaten in weißen Uniformen, die euer Lager umgaben,
hätten wir doch keine Chance gehabt.

Gott kann uns auf solche Weise bewahren.

Solche Dinge sollten wir nüchtern zur Kenntnis nehmen, ohne
irgendwelche Spekulationen oder pseudoreligiöse Systeme zu
entwickeln, wie es verschiedentlich in quacksalberischer oder
esoterisch-abergläubischer Weise geschieht.

Neben den Engeln des Lichts gibt es auch die Engel der Finsternis,
die Dämonen. Auch das ist eine Realität. Wenn wir in Christus sind,
haben diese Mächte allerdings keine Macht über uns, weshalb wir
uns darüber keine weiteren Gedanken machen müssen.

Martin Luthers Abendsegen sah so aus:

Des Abends, wenn Du zu Bett gehst, kannst du dich segnen mit
dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen:

Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen.

Darauf kniend oder stehend das Glaubensbekenntnis und das Vater-
unser. Wenn du willst, so kannst du dies Gebet dazu sprechen:

Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen
lieben Sohn, dass du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast, und
bitte dich, du wolltest mir vergeben alle meine Sünde, wo ich Unrecht
getan habe, und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten. Denn ich
befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein
heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.

Alsdann flugs und fröhlich geschlafen.

Jörgen Bauer