Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten.

1. Korinther 2, Vers 2

Seht zu, dass euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte der Welt und nicht auf Christus.

Kolosser 2, Vers 8

Wird die Vielfalt, die in unserer Gesellschaft anzutreffen ist, nicht immer wieder als beispielhaft, erstrebens- und für die restliche Welt als nachahmenswert hervorgehoben?

Gilt es nicht geradezu als vorbildlich, wenn es in ideeller, kultureller und weltanschaulicher Hinsicht ein breites Angebot, vergleichbar mit dem eines Kaufhauses gibt, wo jeder das für ihn Passende finden kann?

Gilt die pluralistische, multireligiöse Gesellschaft nicht vielen als „Bereicherung“ und damit als Ideal?

Ist da die Aussage des Paulus, dass er nichts anderes als Jesus Christus, den Gekreuzigten wissen möchte, nicht sehr „einseitig“?

Geradezu „fundamentalistisch“ ist seine Warnung, alle die Angebote zu ignorieren, die sich nicht auf eben diesen gekreuzigten Christus gründen.

Was ist davon zu halten?

Die Antwort ist im Wort Gottes zu finden!

Nach biblischem Zeugnis ist der Mensch ein verlorener Sünder, dem Gott, in seiner Liebe, die Chance zur Umkehr schenkt, damit er in die ewige Gemeinschaft mit Gott zurückkehren kann. Damit findet der Mensch zu seiner eigentlichen Bestimmung und zur Erfüllung seines Lebens.

Das wurde möglich weil Jesus Christus für unsere Sünden gestorben und zu unserer Rechtfertigung auferstanden ist, wie die Schrift sagt.

Das Unvergängliche, die Fülle des ewigen Lebens, ist das, was wirklich zählt. Demgegenüber verblasst alles, was die Welt an vergänglichen Gütern, einschließlich weltkluger philosophischer Weisheiten zu bieten hat.

Aus dieser Sicht ist es tatsächlich gut, nichts anderes zu wissen, als Jesus Christus den Gekreuzigten.

Das bedeutet nicht, auf Allgemeinbildung, Fachwissen und Informationen zu verzichten, die wir benötigen um uns in der Welt zurechtzufinden und in dieser bestehen zu können. Das heißt auch nicht kulturelle und sonstige Angebote, als „weltlich“ abzulehnen.

Paulus geht es um etwas fundamental anderes. Es geht um das Wissen des Glaubens. Die Glaubensgewissheit, auf die wir unser Leben bauen. Die Frage ist woran wir uns orientieren und wovon wir uns leiten lassen. Von dem was die Welt zu bieten hat oder von dem, was uns Gott in Jesus Christus anbietet?

Paulus, der selbst ein gebildeter Mann war, schreibt, dass in Christus alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen liegen und dass er alles das, was ihm zuvor wichtig war, für Dreck hält, gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Jesu Christi.

Es gibt demnach eine Vielfalt anderer Art, die sich nicht mit dem vergleichen lässt, was wir als „Vielfalt“ kennen. Gegenüber der Erkenntnis Jesu Christi, erscheint die „Vielfalt“, welche die Welt zu bieten hat, als „einseitig“ und „langweilig“. Auch hier eine Umwertung der Werte.

In seinen Briefen ermahnt Paulus immer wieder keinen Fußbreit von der klaren und schlichten Lehre des Evangeliums abzuweichen und warnt vor Irrlehrern und der Sucht, ständig nach neuen Lehren und „Erkenntnissen“ Ausschau zu halten, weil das letztlich zum Glauben unfähig macht.

Gerade die sogenannten „Gebildeten“ haben es mit dem Evangelium deshalb oftmals besonders schwer. In Athen, dem antiken Bildungszentrum, das in seiner Vielfalt und Pluralität mit unserer Zeit vergleichbar ist, konnte deshalb keine christliche Gemeinde entstehen.

Die diesbezüglichen biblischen Aussagen, bei denen es um die Treue gegenüber Gott und seinem Wort geht, sind deshalb von zeitloser Gültigkeit und heute genau so aktuell wie damals.

Das lasst uns stets bedenken und Gott täglich um seinen Beistand, die Fülle seines Geistes und ein festes Herz zu bitten, damit wir in allen Anfechtungen treu zu Gott uns seinem Wort stehen können.

Jörgen Bauer