Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere und sprach zu ihnen:
Was steht ihr den ganzen Tag müßig da? Sie sprachen uns ihm: Es hat uns
niemand eingestellt. Er sprach zu ihnen: Geht auch ihr hin in den Weinberg.

Matthäus 20, Verse 6 und 7

Die Geschichte von den Arbeitern im Weinberg ist bekannt. Ein Hausherr ging
erstmals früh am Morgen los, um Arbeiter für seinen Weinberg einzustellen. Das tat er dann noch mehrmals am Tage, bis kurz vor Feierabend.

Der Hausherr ist Gott und der Weinberg ist Israel. Heute könnte man die
christliche Gemeinde mit einbeziehen, wo Gott Leute sucht, die sich für
die Sache seines Reiches einsetzen.

Bevor nicht Feierabend und es zu spät ist, kann jeder der Aufforderung folgen. Das Gleichnis endet damit, dass alle den gleichen Lohn erhalten.

Das heißt, egal wann man zum Glauben gekommen ist, der Lohn, nämlich das
ewige Leben, ist immer derselbe. Mehr als die Rettung durch das Erlösungswerk Jesu Christi gibt es nicht.

Wer also schon früh in den Dienst gerufen wurde und viele Lasten getragen
hat, hat gegenüber dem Spätberufenen keinen Vorzug, was zunächst ungerecht erscheint. Vieles deutet aber darauf hin, dass es auch in der Ewigkeit eine Rangordnung und unterschiedliche Auszeichnungen gibt.

Aber das müssen wir Gott überlassen. Entscheidend ist allein, dass wir in die
Herrlichkeit Gottes gelangen, und da ist es allemal besser der Letzte unter denen zu sein die das Himmelreich ererben als der Erste unter denen zu sein, die draußen bleiben.

Was auch ganz wesentlich ist: Gott ruft in seinen Dienst und wir können ein JA dazu finden. Also nicht andersherum. Deshalb ist die Aussage “ich habe mich bekehrt” oder “ich habe mich für den Glauben an Jesus Christus entschieden”, nicht korrekt.

Es muss richtig heißen “ich wurde bekehrt” und “Gott hat in mir den Glauben
gewirkt”. Die Initiative geht immer von Gott aus, und wir sind es die darauf reagieren. Es sind die Religionen die den umgekehrten Weg versuchen, der ein Holzweg ist.

Dass der Hausherr im Gleichnis mehrfach auf den Markt geht, um Arbeiter
anzuwerben, zeigt dass Gott uns mehrmals anruft, wobei wir nicht wissen,
wann es das letzte Mal ist bzw. wann Feierabend ist.

Die Aussage der um die elfte Stunde immer noch müßig auf dem Markt Herumstehenden, dass sie keiner eingestellt habe, ist eine faule Ausrede.
Kein Wunder wenn die anderen Arbeiter die länger gearbeitet haben, sauer
reagierten.

Denn die “Spätberufenen” hatten zuvor nicht gewollt. Wir werden also nicht gegen unseren Willen von Gott “zwangsbekehrt”. Das Wirken Gottes setzt unser Mittun voraus. Andernfalls könnten wir nicht schuldig werden.

Im Anhang befindet sich eine Schilderung über Müßiggang. Der Anruf
Gottes geht auch an diese Müßiggänger. Unsere missionarische Aufgabe
ist es den Anruf Gottes auch dorthin zu bringen. Denn Gott kann Menschen
von Grund auf verändern und neu machen, ganz egal aus welchem Kulturkreis sie stammen und welche Lebensgeschichte sie bislang hatten

Jörgen Bauer

Anhang:

Werter Herr…. ,

ich habe über Herrn Z. Ihren Artikel bekommen. Ich bin kein Islamkenner, war aber als junger Seemann und später als Schiffsoffizier oft in Nordafrika. Mich haben immer die Stadtteile hinter der Hafenmauer interessiert und so habe ich oft Ausflüge auf eigene Faust unternommen. Als Alleinreisender Weißer war man in den 50er Jahren, vor allen Dingen, weil aus „Rommel-Deutschland“ kommend, in diesen Ländern (Marokko, Algerien, Tunesien) gut angesehen. Vieles was in dem Bericht steht, war mir damals schon aufgefallen. Frauen hatten nichts zu sagen, es sei denn, es war die alte (Stamm-) Mutter der Familie. Faltig wie ein alter Ledersack, oft mit stechenden Augen, wies so eine Dame mit erstaunlicher Autorität junge Männer zurecht. Was mich eher interessiert, junge Damen, traten nie in Erscheinung. Manchmal dachte ich, dass so etwas wohl gar nicht vorhanden war.

Auffallend war für mich, die Gastfreundschaft. Wie gesagt, „Rommeldeutschland“. Das ging gegen die Kolonialmacht Frankreich. Da war ich „Freund“. Niemand wusste, dass ich auf einem Schiff war, welches an eine französische Reederei verschartert war, die Nachschub für die in Algerien kämpfende französische Kolonialtruppe transportierte. .

Weiter ist mir aufgefallen, dass es sehr viele junge Männer mit sehr viel Zeit gab, die in den Teestuben, Cafés und Bars herumlungerten. Ich fragte mich immer, warum diese Menschen nicht arbeiteten. Irgendwie waren sie wie die Vögel unter dem Himmel. Die ja auch nicht arbeiten und der Herr nähret sie doch. Dass so etwas volkswirtschaftlich nicht auf Dauer funktionieren konnte war klar. Man wollte die Unabhängigkeit von Frankreich. Alle jungen Männer träumten davon, sich die Häuser und Farmen der Kolonialfranzosen, viele auch mit italienischem Hintergrund, deren Autos und sonstigen Besitz, möglichst auch deren Töchter anzueignen. Dann wären sie verdientermaßen die Herren. Vergessen wurde, dass die Kolonialmacht Frankreich erst einmal die Voraussetzungen für eine ertragreiche Landwirtschaft und die Möglichkeit des Absatzes der Früchte im französischen Mutterland geschaffen hat. Parallelen zur DDR 1990 bietet sich an. Herstellenden Betriebe gab es viele, nur die Kunden = Ostblockstatten, waren weggefallen. Nun hatte Algerien aber das Öl. Ja, das ging dann nach der „Wende“ in Algerien in „staatliche“ Hände über. Davon hatte der algerische Bürger nichts. Was blieb war der Glaube an den Islam. Das war es auch schon.

Die Infrastruktur zerfiel und es dauerte Jahre, bis alles wieder aufgebaut war. Eltern fabrizierten nach wie vor zu viele Kinder, für die es kaum eine Zukunft gab. Diese zogen aus. Erst nach Frankreich, der Sprache wegen und dann in die übrigen europäischen Länder. Ab Marseille, Paris oder jetzt in Köln, nirgends erfreuen sich diese jugendlichen Horden großer Beliebtheit. Ein Franzose aus Marseille beschrieb mir damals die Situation: Es ist sehr schwierig, diese jungen Männer zu integrieren. Als Lehrling lassen sie sich nichts sagen, sind oft nicht die Klügsten, Arbeitsmoral wie z.B. Pünktlichkeit kennen sie aufgrund fehlender Erziehung nicht. Halten sich für die besseren Menschen ähnlich wie die vom auserwählten Volk, fühlten sich immer falsch verstanden und ungerecht behandelt, neigen zur Kleinkriminalität und sind unzuverlässig. Das ist auch oft der Grund, weshalb so jemand in der EU keine Anstellung findet, denn es gibt ja genügend andere junge Männer, die lern- und leistungsbereit sind. Dann muss nur noch ein verkappter Hassprediger kommen und diesen einseitig Gebildeten ein paar Versprechungen machen und auf die Religion verweisen, die sie als die besseren Menschen ausweist, da die anderen ungläubig seien. Diese Mischung genügt.

Aus meiner z.T. sehr alten Erfahrung weiß ich, dass es hoffnungslos ist, zu versuchen, diese Leute zu integrieren. Vor der Integration kommt erst einmal die Auslese. Wer darf und sollte hier im Lande bleiben. Für wen gibt es eine reale Chance. Die Spreu wird abgeschoben. Diese Auslese kann man unterrichten und versuchen, sie zu integrieren. Nach drei Jahren gibt es einen Eignungstest. Wer den besteht, darf dann eine Aufenthaltsgenehmigung für einen längeren Zeitraum bekommen (zwei Jahre). Die Durchgefallenen haben wenigstens etwas gelernt und können damit in ihrem Heimatland schon etwas anfangen.

Jeder Versuch von Gutmenschen, andere Möglichkeiten für die Maghreb-Jugendlichen zu suchen oder finden zu wollen wird fehlschlagen. Man scheint es bei diesen Adressaten auch zu wissen. Keiner macht von der Möglichkeit Gebrauch, sich so einen jungen Mann ins Haus zu holen und wie ein Pate diesen zu überwachen und aus ihm einen brauchbaren Deutschen zu machen. Denn das muss er doch werden, wenn er zukünftig in diesem Lande bestehen will.

Diesen von einem alten Mann geschriebenen Bericht dürfen Sie gern, vor allen Dingen Jünger, weiterleiten.

Mit freundlichen Grüßen

Sepp Papmahl