Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird.

2. Mose 20, Vers 12

Ich erinnere mich noch an den Besuch des Pfarrers anlässlich der Konfirmation unseres Sohnes. Der Pfarrer kam dabei auch auf des 4. Gebot zu sprechen,
das er gemäß der heute üblichen Art, die Aussagen der Bibel hinzubiegen, als
“zeitbedingt” erklärte.

Demnach läge die Grund für dieses Gebot nicht darin, dass Vater und Mutter
nur einfach deshalb zu ehren seien, weil sie Vater und Mutter sind, sondern
dass es hier hauptsächlich um die Versorgung der Alten gegangen sei, die
mangels einer staatlichen Alterversorgung auf die Jungen angewiesen waren.

Aber lag der Pfarrer mit seiner Auslegung richtig? Ich denke er lag total daneben, denn die biblische Linie ist eine ganz andere, ganz abgesehen davon,
dass es im 4. Gebot “ehren” und nicht “versorgen” heißt.

So lesen wir in 3. Mose 19,32:

“Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren und sollst dich fürchten vor deinem Gott; ich bin der HERR.”

Und Paulus schreibt an Timotheus:

“Einen Älteren fahre nicht an, sondern ermahne ihn wie einen Vater, die jüngeren Männer wie Brüder, die älteren Frauen wie Mütter, die jüngeren wie Schwestern, mit allem Anstand” (1. Timotheus 5, 1.2).

Hier wird ein Stück der göttlichen Schöpfungsordnung erkennbar, wonach die
Alten einen Vorrang vor den Jungen haben und die Kinder unter ihren Eltern stehen, denen sie Gehorsam schulden, wie es im Wort Gottes an verschiedenen Stellen ausdrücklich gefordert wird.

Dass dies der Wille Gottes ist, ist durch die Irrlehre von der antiautoritären Erziehung, der Verführung zur Aufsässigkeit gegenüber den Eltern und der
allgemeinen Gleichmacherei, mit dem Versuch alles einzuebnen, vielerorts in
Vergessenheit geraten.

Natürlich hat auch der Gehorsam den Eltern gegenüber Grenzen, spätestens dort, wo wir Gott mehr gehorchen müssen als den Menschen – aber die
satanisch inspirierte Verführung zur Zerstörung schöpfungsmäßiger
Ordnungen, von denen alle Völker wissen, auch wenn ihnen die 10 Gebote
nicht explizit bekannt sind, kann nur zur Selbstzerstörung führen.

Es wird dann über die Verrohung der Sitten geklagt und Eltern und Lehrer
aufgefordert, sich entsprechend schulen zu lassen. Dabei wäre doch alles ganz einfach, nämlich sich am Wort Gottes zu orientieren, die Kinder zu
erziehen und, ohne Zwang auszuüben, mit dem Wort Gottes vertraut zu machen. Denn Glauben können auch Eltern nicht machen. Sie können aber ein Zeugnis sein.

Auch das 6. Gebot, “Du sollst nicht ehebrechen”, lässt sich, ebenso wie das
4. Gebot, als “zeitbedingt”, und damit heute nicht mehr aktuell, hinbiegen.

Hier gilt es allen Irrlehren und Irrlehrern, die Gott richten wird, zu widerstehen.

Jörgen Bauer