Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn.
Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Denn dazu ist
Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und
Lebende Herr sei.

Römer 13, Verse 8 und 9

Ein sehr tragisches Ereignis, das kürzlich in den Nachrichten verbreitet wurde und die Gemüter in der Stadt, in der das Unglück geschah, tief bewegte:

In Arnstein bei Würzburg starben sechs junge Leute im Alter von 18 und
19 Jahren an einer Kohlenmonoxydvergiftung, weil sie in einer geschlossenen
Gartenlaube gefeiert und dort ein benzingetriebenes Stromaggregat betrieben
hatten ohne für ausreichend Frischluftzufuhr gesorgt zu haben.

Die Eltern der so tragisch ums Leben Gekommenen dürften untröstlich sein.
Aber was kann man als gläubiger Christ dazu sagen? Die Anteilnahme der
Mitbürger und der politischen Gemeinde sowie einfühlsame Trauerfeiern, wo
dann auch von einem mitleidenden Gott gesprochen wird, können sicher eine
Hilfe sein.

Aber wie lange hält das vor? Wer denkt im nächsten Jahr, sofern er nicht
unmittelbar Betroffener ist, noch daran? Aussagen wie die, dass die Ver-
storbenen in den Herzen der Hinterbliebenen weiterleben und so unver-
gesslich bleiben und damit nicht wirklich tot sind, sind ein schwacher Trost,
denn auch die das Andenken bewahrenden Hinterbliebenen werden eines
Tages sterben.

Aber was kann dann wirklich trösten und ermutigen? Zwar heilt die Zeit alle
Wunden, wie man sagt; aber es gibt Dinge, die einem ein Leben lang nach-
gehen.

Je älter man wird, um so mehr Todesfälle hatte man auch in seiner eigenen
Familie und Verwandtschaft. Wenn es so wäre, dass der Tod das letzte
Wort hat und der oder die Verstorbene für alle Zeiten ausgelöscht wären, so,
als wenn es ihn oder sie nie gegeben hätte, dann wäre tatsächlich alles sinn-
los. Für was soll dann das Leben überhaupt gut gewesen sein, wenn nichts
bleibt?

Aber so ist es nicht!

Was mir immer ein Trost war, ist die Gewissheit, dass mit dem Tod das
letzte Wort noch nicht gesprochen ist, die Verstorbenen in Gottes Hand
sind und den Tag der Auferstehung erwarten.

Und nur das zählt.

Aber dazu muss man glauben. Auch daran, dass Gott keine Fehler macht
und denen, die in lieben und an ihn glauben, alle Dinge zum Besten dienen
müssen, auch wenn es sehr schwer fallen kann in einem tragischen Todes-
fall darauf zu vertrauen. Und hier macht sich der zunehmende Abfall vom
Glauben sehr nachteilig bemerkbar.

Gott hat kein Gefallen an tragischen Unglücksfällen. Aber er hindert uns
auch nicht immer daran, etwas Falsche zu tun und lässt manches zu, was
uns nicht gefallen kann, wobei Gott aber beim Tagen von Lasten hilft.

Mit tragischen Ereignissen klopft Gott an unsere Tür um uns zur Umkehr und
zur Besinnung auf das zu rufen, was wirklich zählt und wir bedenken, dass wir
selbst unversehens abgerufen werden können und dann zum Gehen bereit sind.

Jörgen Bauer