Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen;

1. Mose 11, Vers 4

Es ist Auflehnung gegen Gott, wenn Menschen in maßloser Selbstüberschätzung meinen, nicht nur ohne Gott auskommen zu können, sondern Gott auch noch Paroli bieten wollen, in dem sie sich zum Himmel, als der Wohnstatt Gottes erheben, um sich einen Namen zu machen, das heißt so bedeutend zu werden, dass sie sich an die Stelle Gottes setzen können. Das ist die Ursünde schlechthin.

Und das will uns der Bericht vom Turmbau zu Babel sagen, und diese
Turmbauten finden bis heute statt. Jede menschengemachte Ideologie und
Weltverbesserungslehre, mittels derer man glaubt Gottes Gebote und
Schöpfungsordnungen aushebeln und gewissermaßen “überlisten” zu
können, um mittels des menschlichen Verstandes und des menschlichen
Erkenntnisvermögens, etwas Neues und Besseres zu schaffen, sind ein
solcher Turmbau.

Manche Menschen sind von ihren Weltverbesserungslehren so überzeugt, dass sie sogar bereits sind, dafür über Leichen zu gehen, weil die “absolut gute
Sache” für die sie eintreten, solche Opfer rechtfertigt.

Aber weil sich das menschliche Herz, aus dem auch alle bösen Gedanken kommen, nicht verändern lässt – das neue Herz kann uns nur Gott schenken – laufen alle Versuche die Welt zu verbessern, so wie damals der Turmbau zu Babel, ins Leere und werden zu grandiosen Misserfolgen.

Daran sollten wir bei alledem denken, was uns in unserer Zeit als besonders
zukunftsträchtig, neu und erstrebenswert, verbunden mit einem zunehmenden Abfall vom Glauben, angeboten wird, weil es ohne Gott immer in die Dunkelheit geht.

Nun ist der Mensch von Natur aus gleichzeitig auch “unheilbar religiös”, weil er
doch irgendwie spürt, dass es ganz ohne Gott nicht geht, und deshalb gibt es viele Religionen, mit denen man versucht, Gott näher zu kommen.

Das Vertrackte an den Religionen ist, dass sie sich auf unveränderliche
göttliche Offenbarungen berufen, die sich dem menschlichen Zugriff entziehen. Deshalb ist religiöser Fanatismus besonders schlimm, insbesondere wenn er,
vergleichbar mit Ideologien, über Leichen geht. Leider war auch das Christentum nie ganz frei von solcherart Fanatismus.

Manche glauben deshalb, dass die Religionen die Ursache für alle Kriege sind
und es erst dann zum Weltfrieden kommt, wenn alle Religionen abgeschafft sind. Das ist schon deshalb eine Utopie, weil der Mensch friedlos und konfliktträchtig ist, weshalb sich immer Gründe zum Streiten finden lassen.

Religionen haben immer zwei Seiten. Auf der einen Seite erbauliche und friedfertige Aussagen und auf der anderen Seite ein Gewaltpotential.

Naiv Ahnungslose haben da eine “gute Idee”: Wie wäre es, wenn man
die erbaulichen und friedfertigen Aussagen aller Religionen zu einer Art Welteinheitsreligion zusammenfassen und alles, was das positive Bild
stört – “eingedenk dessen, dass negative Aussagen aus Zeiten stammen, wo
man das anders gesehen hat” – aussortieren würde?

Also eine menschengemachte Religion ohne Gott.

Von solchen “Vorschlägen” dürfen wir uns nicht beeinflussen lassen, weil sie genau dem Muster des Turmbaus zu Babels entsprechen, von dem uns in 1. Mose Kapitel 11 berichtet wird.

Auch hier gilt, “was der Mensch sät, das wird er ernten”.

Es ist zwar richtig, dass alle Religionen ganz ähnliche positive Aussagen
haben; allerdings sind diese so eng mit der jeweiligen Lehre verbunden, dass ein Auseinanderdividieren unmöglich ist.

Lasst uns deshalb treu unter dem Wort Gottes, mit all seinen Ecken und Kanten bleiben, denn nur dieses führen uns ins ewige Leben. Wir haben nichts
Besseres!

Jörgen Bauer