Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.

1. Petrus 5, Vers 7

Das ist einfacher gesagt, als getan. Jeder weiß doch um die zum Teil sehr
schweren und existenziellen Sorgen, die einen quälen können.

Sich Sorgen zu machen, scheint zudem eine der menschlichen Lieblingsbeschäftigungen zu sein. Ein geflügelte Wort sagt nämlich:
“Wer keine Sorgen hat, der macht sich welche”, und in solchen Spruchweisheiten steckt oftmals mehr, als nur ein Körnchen Wahrheit.

Da brauchen wir nur auf die Nachrichten und Medienberichte zu schauen, in denen ständig vor alle möglichen “Gefahren” und “Bedrohungen” gewarnt wird. Und manch einer lässt sich davon beeindrucken.

Das Beste scheint da manchmal zu sein, nichts mehr zu Essen und zu Trinken, das rundum gesicherte, schadstofffreie Haus nicht mehr zu verlassen – und das Atmen einzustellen.

Ich glaube, dass uns ohne die ständige Angstmache direkt etwas fehlen würde. Ich hörte mal, dass die Kunst guten Regierens darin besteht, ständig irgendwelche Ängste zu schüren.

Denn das verbindet und führt dazu, dass Forderungen nach Abhilfe laut werden, die es dann möglich machen unpopuläre Maßnahmen (die vor allem im Abkassieren bestehen) durchzusetzen, die, weil “dringend notwendig”, von der Mehrheit akzeptiert werden.

Und wenn es wirklich keine Probleme gäbe, würde man vielleicht nach gefährlichen Abenteuern Ausschau halten, gemäß der Spruchweisheit
“Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er auf’s Eis tanzen”.

Der heutige Vers sagt übrigens nicht, dass Christen von Sorgen verschont bleiben und Probleme auf die leichte Schulter genommen werden sollen.

Auch Christen kommen in Nöte und Bedrängnisse, der unterschiedlichsten Art,
die von den wirklich existenziellen Sorgen bis hin zu den mehr überflüssigen
Sorgen reichen, die aber auch sehr belasten können.

Im Unterschied zu denen, die Gott nicht kennen, sollen sich Christen von ihren Nöten aber nicht gefangen nehmen und beherrschen lassen, sondern diese auf Gott werfen.

Auch hier gilt, keinen anderen Göttern, hier dem Götzen “Sorge”, zu dienen!

Die Christ ignoriert deshalb bestehende Problemen nicht, traut die Lösung derselben allerdings allein Gott zu. Das befreit vom Druck, macht damit frei und ermöglicht es, die Dinge, die wir selbst zur Lösung beitragen können, gelassen, unter der Führung Gottes, anzugehen.

Da bestätigt sich dann die Aussage Martin Luthers, der da sagte:
“Solange wir uns selbst helfen wollen, kann uns Gott nicht helfen.”

Und es bestätigt sich, dass die Aussage, “Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott”,
gottloser Unfug ist.

Es würde jetzt zu weit führen von Begegebenheiten zu berichten, in denen sich die Durchhilfe Gottes bestätigt hat. Nur soviel, wenn wir Gott die
Dinge hinlegen, können wir Sachen erleben, bei denen es sehr schwerfällt nur an Zufall zu glauben. Da wird spürbar, dass Gott am Wirken war.

Jörgen Bauer