Und eine gottesfürchtige Frau mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; der tat der Herr das Herz auf, so dass sie darauf acht hatte, was von Paulus geredet wurde.

Apostelgeschichte 16, Vers 14

Die Geschichte von der Purpurhändlerin Lydia beeindruckt mich immer wieder,
weshalb sie für mich zu den schönsten Zeugnissen der Apostelgeschichte
gehört, zumal in dieser Geschichte einiges drinsteckt.

Paulus und seine Begleiter fanden sich am Sabbat am Fluss ein und sprachen dort mit den Frauen. Bis heute ist es merkwürdigerweise so, dass Frauen für das Wort Gottes empfänglicher zu sein scheinen, als Männer. Erkennbar daran, dass sich in christlichen Versammlungen bis heute überwiegend Frauen befinden.

Bei der Purpurhändlerin Lydia muss es sich um eine sogenannte “Powerfrau”
gehandelt haben. Purpur war äußert wertvoll und kostbar, und für den Purpurhandel war, besonders damals für eine Frau, sicher einiges Geschick erforderlich, weshalb anzunehmen ist, dass die Lydia eine wohlhabende Frau war, nahm sie die Apostel doch in ihrem Haus auf und nicht nur das, sie nötigte die Apostel regelrecht zum Bleiben.

Dass sie eine “Powerfrau” war hinderte sie nicht daran gottesfürchtig zu sein,
also nicht auf ihre eigene Fähigkeiten sondern auf Gott zu setzen. Das ist
ein weiteres Zeugnis dafür, dass es auch außerhalb des Volkes Israel und
der damaligen Christenheit Menschen gab, die etwas von Gott wussten.

Gott ist es, welcher der Lydia das Herz auftat.

Die schönsten Predigten, Andachten und Verkündigungen nützen nichts, wenn nicht Gott bzw. der Heilige Geist, den Hörern das Herz öffnet, damit sie hören. Hören nicht im akustischen Sinn, sondern hören mit dem Herzen. Das passiert bis heute, wenn Menschen von einer Aussage ergriffen werden und sich dadurch verändern.

Lydia hörte, bekehrte sich zum Christentum und ließ sich taufen.

Der andere Fall ist der, dass Menschen hören und doch nichts begreifen,
ja sich sogar verhärten. Auch davon weiß die Bibel zu berichten.

Ob es der Lydia deshalb geschenkt wurde in der rechten Weise hören zu können, weil sie bereits gottesfürchtig war, wissen wir nicht. Das scheint jedenfalls keine Voraussetzung zu sein, ebenso wenig wie materieller Reichtum ein Hindernis für den Glauben sein muss.

Wir können Gott nur bitten, dass ER uns und unseren Nächsten, stets offene Herzen, Türen und Ohren für sein Wort schenkt.

Jörgen Bauer