Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.

Matthäus 6, Verse 9 und 10

Das Vaterunser kennen wir alle und wir beten es ständig. Aber Beten wir es wirklich oder sagen wir es nur gedankenlos auf? Ich gestehe, es schon oft,
ganz automatisch, mitgesprochen zu haben.

Dabei beinhaltet das Vaterunser die allgemeingültige Grundstruktur für unser
Beten.

Wie die Zehn Gebote hat das Vaterunser zwei “Tafeln”. In der ersten geht
es um unsere Beziehung zu Gott und in der zweiten um unsere menschlichen Bedürfnisse und Beziehungen.

Unser Blick soll heute an den Anfang des Herrengebets gehen, wobei wir uns selbst fragen wollen, ob wir auch diese Anliegen in unsere Gebete mit einbeziehen.

Bitten wir zum Beispiel täglich darum, dass das Reich Gottes kommt?

Jesus weist immer wieder auf das Reich Gottes hin. So sollen wir zuerst nach dem Reich Gottes trachten, weil uns dann auch alles andere zufällt. Es geht Jesus überhaupt um das Reich Gottes, denn dazu wurde er Mensch, dass wir Zugang zu diesem Reich bekommen. Das Reich Gottes ist das Ziel unseres
Glaubens!

Wer beharrlich um das Kommen des Reiches Gottes betet, bleibt wach, ist stets bereit und wird nicht schläfrig, wie die törichten Jungfrauen im Gleichnis Jesu.

Es geht Jesus auch darum, das Kommen des Reiches Gottes durch beharrliches Beten zu beschleunigen, womit sich alle unsere Probleme, die
wir Gott sonst noch im Gebet hinlegen, erledigen würden.

Im Blick auf das Reich Gottes werden zudem unsere Maßstäbe zurechtgerückt. Was um uns herum geschieht ist dadurch weniger bedrohlich.

Versuchen wir manchmal Gott im Gebet vorzuschreiben, wie er handeln soll
oder beten wir, im Vertrauen darauf, dass Er für uns den richtigen Weg weiß: „Dein Wille geschehe“ und überlassen Ihm das Weitere?

Wenn wir nach unserer Selbstprüfung merken, dass unserem Gebet etwas fehlt, sollten wir das ändern.

Jörgen Bauer