Seht doch, liebe Brüder auf eure Berufung. Nicht viele Weise nach dem Fleisch,
nicht viele Mächtige, nicht viele Angesehene sind berufen. Sondern was töricht
ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit es die Weisen zuschanden mache;
und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit es zuschanden
mache, was stark ist;

1. Korinther 1, Verse 26 und 27

Es gab Zeiten und Augenblicke wo ich mir richtig mickrik vorkam: Ein, im
Gegensatz zu anderen, unbedeutender Mensch, dessen Fehlen in der Welt überhaupt nicht auffallen würde, wenn er morgen nicht mehr da wäre. Und da gibt es die anderen, “die es zu etwas gebracht haben” und Ruhm an Ansehen genießen und deren Fehlen sofort schmerzlich bemerkt würde.

In so einer Phase fiel mein Blick auf die heutigen Verse, in denen diejenigen, die man zu beneiden geneigt ist, in Gottes Augen, als völlig unbedeutend
herausgestellt werden, weil Gott sich gerade den Unbedeutenden zuwendet
zumal sich niemand vor Gott rühmen soll und wir als Glaubende zudem in Christus sind, der uns von Gott zur Weisheit, zur Gerechtigkeit und zur Erlösung bestimmt ist und wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn.

In Christus haben wir also alles, was wir wirklich brauchen.

Ich bin überzeugt, dass es anderen auch schon so wie mir ergangen ist und
in solchen Situationen sind solche Verse, wie die in 1. Korinther 1, 18 ff. sehr
aufbauend und ermutigend und verhelfen wieder zu der nüchternen und
zutreffenden Sichtweise, von der das gesamte Wort Gottes geprägt ist.

Nicht auf uns kommt es an, sondern auf den Herrn und das, was er jeweils aus uns macht. Wir müssen deshalb keinen verbissenen Ehrgeiz und kein erschöpfendes Strebertum entwickeln um etwas zu werden, was uns von der
Masse abhebt. Der Prediger Salomo bezeichnet solches Streben als eitel, will heißen vergeblich und nutzlos, weil es uns, als sterbliche Menschen, nichts nützt und weder inneren Frieden noch Erfüllung schenkt.

Das klingt auch in den heutigen Versen an, wenn wir lesen, das diejenigen, die
von Gott berufen sind, völlig anders strukturiert sind und gerade deshalb, weil
sie nicht den Idealen der Welt entsprechen, besonders gesegnet sind und an
ihnen sichtbar wird, was letztlich wirklich zählt.

Was natürlich nicht heißt, nach Dummheit und Torheit zu streben, sondern sich mitsamt den Gaben, die jeder von Gott verliehen bekam, im Gehorsam
und demütig unter Gott und sein Wort zu stellen um dabei das zu erfahren,
was der Schreiber des Psalm 127 bezeugt:

Wenn der Herr nicht das Haus baut,
so arbeiten umsonst, die daran bauen.
Wenn der Herr nicht die Stadt behütet,
so wacht der Wächter umsonst.
Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht
und hernach lange sitzet
und esset euer Brot mit Sorgen;
denn seinen Freunden gibt er es
im Schlaf.

Jörgen Bauer