Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden ihr Urteil finden. Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen, die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und erstrebt, an dem die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden. Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.

2. Petrus 3, Verse 10 bis 13

Zu mir kommen in regelmäßigen Abständen zwei Vertreterinnen einer sehr bekannten Sondergemeinschaft, deren Namen ich deshalb nicht nennen muss. Zudem will ich niemanden anprangern.

Was mich bei dieser Sondergemeinschaft immer wieder erstaunt ist, dass Zukünftiges im Mittelpunkt der Lehre steht. In dieser geht es um Katastrophen, wobei immer wieder der Begriff “Harmagedon” fällt, und um eine danach folgende, überhöhte, heile irdische Welt.

Heute habe ich deshalb Verse ausgewählt, die sich mit dem Ende aller Dinge und der danach folgenden Neuschöpfung Gottes befassen, um zu fragen, ob es sinnvoll ist, sich vornehmlich auf diese zukünftigen Dinge zu konzentrieren.

Wichtig ist eigentlich nur, das Ziel zu kennen und zu wissen, was dem unmittelbar vorausgeht. Und da reicht die biblische Aussage wonach die Welt, so wie wir sie kennen, ein Ende finden wird, dem etwas Neues und Herrliches folgt, an dem die teilhaben werden, die sich für Jesus Christus, als ihren Herrn,
Heiland und Erlöser, entschieden haben.

Dieses unvorstellbar Neue ist das Ziel unseres Glaubens. Und dazu wird das Evangelium verkündet, das den Weg zu diesem Ziel weist. Die Wegweisung ist demnach das zentrale Anliegen der Verkündigung, und deshalb befasst sich der weitaus größte Teil der Bibel mit eben diesem Weg.

Dazu gehört die bisherige Geschichte Gottes mit den Menschen, als Teil dieses Weges und die Wegweisung, bei der es um das Finden und das Verbleiben auf dem richtigen Weg geht.

Zwar kann der Blick auf das Ziel den müden Wanderer anspornen, weshalb es sinnvoll ist, sich auch mit dem Kommenden zu befassen, aber das darf, solange wir noch auf dem Weg sind, nicht die ausschließliche Beschäftigung sein.

Im Übrigen können wir auch hier Gott vertrauen. Dazu müssen wir nicht alles wissen, sondern können uns überraschen lassen. Dies in der Gewissheit, dass Gott alles so machen wird, wie es richtig ist und damit so, dass es uns sehr gefallen wird. Das sollte uns reichen.

Jörgen Bauer