Die Geduld unseres Herrn erachtet für eure Rettung, wie auch unser lieber Bruder Paulus nach der Weisheit, die ihm gegeben ist, euch geschrieben hat.
Davon redet er in allen Briefen, in denen einige Dinge schwer zu verstehen sind, welche die Unwissenden und Leichtfertigen verdrehen, wie auch die andern Schriften, zu ihrer eigenen Verdammnis.

2. Petrus 3, Verse 15 und 16

Wie tröstlich ist es davon zu lesen, dass selbst ein Petrus von den Problemen
wusste, die man mit schwer verständlichen Textstellen haben kann. Wir
müssen deshalb nicht betrübt sein, wenn es uns genauso geht und wir nicht alles verstehen, was in der Bibel geschrieben steht.

Eigentlich ist das ganz natürlich, nachdem es im Wort Gottes um Dimensionen geht, die unsere alltägliche Erfahrung weit übersteigen.

Dass auch wir mit dem Verstehen des göttlichen Wortes Probleme haben, ist aber nicht das Entscheidende. Entscheidend ist, wie wir damit umgehen.

Und da gibt es zwei Möglichkeiten.

Die Möglichkeit, die ich als richtig ansehe, ist die, den Text einfach mal stehen zu lassen, darüber zu beten, sich mit Glaubensgeschwistern auszutauschen
oder biblisch fundierte Kommentare zu Rate zu ziehen.

Gott kann uns auch ganz plötzlich die Augen öffnen. Eine Erfahrung, die wir beim Bibellesen immer wieder machen, wenn uns ganz plötzlich Zusammenhänge aufgehen.

Es kann aber auch sein, dass wir eine bestimmte Textstelle unser Leben lang, nicht verstehen. Dann müssen wir damit leben. Ich denke aber, dass wir die
ganz entscheidenden Dinge, von denen in der Bibel geschrieben steht, früher
oder später, immer verstehen werden.

Der andere, und wie ich meine, falsche Weg, ist der, Texte eigenwillig, mit den
Methoden menschlicher Logik zu interpretieren, dazu eigene Theorien zu
entwickeln und diese dann als “wahr” zu verkaufen.

Kennzeichen einer eigenwilligen Textauslegung ist, dass der Text den eigenen Wünschen und Vorstellungen entsprechend gedeutet und damit verdreht wird.

Hier wird vergessen, dass die Bibel verbindliches Wort Gottes ist, hinter dem die Autorität Gottes steht und dass sich Gott an sein Wort gebunden hat.

Ein leichtfertiges Verdrehen des göttlichen Worte ist deshalb das Gleiche, wie eine für Unkundige schwer verständliche Gebrauchsanweisung den eigenen Vorstellungen entsprechend umzuschreiben, anschließend danach zu verfahren um sich dann zu wundern, wenn das Gerät, für das die Gebrauchsanweisung bestimmt war, unbrauchbar geworden ist.

Daran lasst uns denken, wenn wir die Bibel zur Hand nehmen und auf, für
uns unverständliche Stellen stoßen. Die Frage ist dann nicht die, wo die
Bibel irrt, sondern wo bei mir der Fehler liegt.

Jörgen Bauer