Denn als erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift;
und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift; und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen. Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden.

1. Korinther 15, Verse 3 bis 8

Bei seinen Missionsreisen kam der Volkerapostel Paulus auch nach Athen.
(Apg. 17, Verse 16 ff.). Athen war das kulturelle und geistige Zentrum der antiken Welt. Dort war man offen für alles Neue und ständig darauf aus, neue Erkenntnisse zu gewinnen und neue Theorien zu kreieren.

Ich könnte mir vorstellen, dass der gesellschaftliche, kulturelle und lehrmäßige Betrieb in Athen große Ähnlichkeit mit dem hatte, was bei uns heute abläuft.

Natürlich wollten die Athener auch bald wissen, was Paulus Neues zu bringen hat. Sie hörten ihm zunächst auch ganz interessiert zu. Als er aber anfing von der Auferstehung der Toten zu sprechen, war es aus mit dem Interesse der Athener. Die einen fingen an zu spotten und die anderen wollten ein andermal weiterhören.

Auch in dieser Hinsicht hatte Athen große Ähnlichkeit mit unserer Welt.

Was unsere heutige Welt mit dem antiken Athen verbindet, ist die einseitige Verabsolutierung menschlicher Weisheit und menschlicher Erkenntnis.
Und nach dieser Weisheit und Erkenntnis gibt es keine Auferstehung der Toten.

Eine einseitige intellektuelle Haltung war und ist damit ein großes Glaubenshindernis. Deshalb konnte Paulus, von einigen Ausnahmen abgesehen, in Athen auch keine Menschen für Jesus Christus gewinnen und schon gar keine Gemeinde gründen. Und bei uns ist das heute ganz ähnlich.

Dabei waren die Athener dem “Göttlichen”, sprich: “Übernatürlichen”, gegenüber “aufgeschlossen”, denn die Stadt war voller Götzenbilder. Aber auch das ist bei uns heute nicht anders, denkt man an die diversen abergläubischen Vorstellungen und Praktiken.

Weder in Athen, noch bei uns, hatte bzw. hat man mit dem “Übernatürlichen” Probleme. Das ändert sich erst, wenn es um den Glauben an den lebendigen Gott geht.

Ebenso zeitlos, wie der Unglaube, sind aber auch die Zeugnisse von der Auferstehung Christi. Diese Zeugnisse zeigen, dass es bei der Auferstehung um keine Hirngespinste, sondern um eine Realität geht, die von Außen in unsere raum-zeitliche Welt hereingebrochen ist.

Damit stellt die Tatsache der Auferstehung unser gesamtes innerweltliches Wissen und Erkennen infrage. Es wird uns gezeigt, dass die
Wirklichkeit weit über unser begrenztes Verstehen hinausgeht. Deshalb
kann Paulus schreiben, dass Gott die Weisheit der Welt zunichte gemacht hat.

Paulus listet die Zeugen auf, die den Auferstandenen gesehen haben. Diese
große Zahl belegt, dass hier etwas Konkretes geschehen ist, etwas, das man nicht als “Einbildung”, “Erfindung”, “Vision” oder “Massenwahn” abtun kann. Christus ist also wahrhaftig auferstanden.

Das gibt uns die Gewissheit, dass unser Glaube ein sicheres und festes Fundament hat.

Jörgen Bauer