So sollt ihr sagen zu den Israeliten, wenn ihr sie segnet:
Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

Mose 6, Verse 23 bis 26

Das ist der Aaronitische Segen, der zu jedem Gottesdienst gehört.
Aber was ist eigentlich der “Segen” und “segnen”?
Das hebräische Wort hängt vielleicht mit “weihen” und “huldigen” zusammen.

Im Alten Testament gibt es verschiedene Vorgänge: Gott segnet Menschen, Menschen segnen Menschen,
Menschen segnen Gott im Sinne von loben und preisen, Eltern segnen ihre Kinder, Kinder ihre Eltern,
Könige ihr Volk. Der Segen muss nicht unbedingt von einem Priester erteilt werden, die äußere Form
ist unterschiedlich.

Auch in unserer Zeit wird von Segen gesprochen, oft auch in einem allgemeinen Sinn, wenn von
gesegneten Zeiten, einem gesegneten Land, einem gesegneten Alter usw. gesprochen wird, und
dazu gibt es die “Einsegnung” eines Paares bei der Trauung oder eines kirchlichen Amtsträgers,
bei der Übernahme eines Amtes.

“Segnen” heißt immer soviel, wie jemanden unter die Gnade Gottes zu stellen, den Namen Gottes
und damit Gott auf den Gesegneten zu legen, was allerdings nichts mit einer Kraftübertragung
oder gar mit Magie zu tun hat.

Im ersten Segenswort des Aaronitischen Segens, geht es um das Segnen und Behüten. Der Gesegnete
soll auf seinem weiteren Weg Gottes Begleitung, Nähe und Bewahrung erfahren.

Im zweiten Segenswort ist die Zuwendung Gottes noch näher als im ersten. Wie die strahlende Sonne
Leben, Licht und Wärme gibt, so auch das strahlende Angesicht Gottes, das sich dem Gesegneten
zuwendet und ihm gnädig und wohlmeinend zugetan ist.

Im dritten Segenswort steigert sich die Nähe und Intensität der Zuwendung Gottes noch einmal.
Das Erheben des Angesichts zu jemanden hin, fast ihn ganz konkret ins Auge. Beim Frieden geht
es um umfassenden Frieden (hebr Schalom) und letztlich um das endzeitliche Friedensziel.

Im Aaronitischen Segen steckt sehr viel drin, und an alles das sollten wir denken, wenn wir am Ende
des nächsten Gottesdienstes wieder unter den Segen des Herrn gestellt werden.

Und bei unseren Gebeten dürfen wir Gott für all den Segen danken, den er in unser Leben gelegt hat
und IHN bitten uns auch weiterhin Segen und Gelingen zu schenken.

Jörgen Bauer