“Dein Vater hat unser Joch zu schwer gemacht; mache du es uns leichter”, so sagen: Mein kleiner Finger soll dicker sein, als meines Vaters Lenden. Nun, mein Vater hat auf euch ein schweres Joch gelegt, ich aber will`s euch noch schwerer machen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich will euch mit Skorpionen züchtigen.

1. Könige 12, Verse 9 bis 11

Zur Vorgeschichte: Gott hatte den König Salomo in jeder Beziehung reich gesegnet, wobei die ihm verliehene Weisheit sprichwörtlich wurde. Gott hatte König Salomo den weiteren Bestand seines Reiches für den Fall zugesichert, dass er IHM die Treue hält.

Wie uns in der Bibel berichtet wird, ließ sich Salomo mit zahlreichen Frauen aus den heidnischen Völkern ein
und übernahm deren Götzendienste.

Nach Salomos Tod wurde sein Sohn Rehabeam Nachfolger. Und hier beginnt die heutige Betrachtung.

Man kann sich vorstellen, dass die extravagante Hofhaltung des König Salomos erhebliche Summen verschlang, die schon damals vom Volk, in Form von Abgaben, aufgebracht werden mussten.

Der neue König sollte deshalb ersucht werden, die Last der Abgaben zu mindern. Dazu hielt Rehabeam zunächst Rat mit den Ältesten, die vor Salomo standen und über entsprechende Lebenserfahrung verfügten. Diese rieten ihm dazu, dem Wunsche des Volkes zu entsprechen, ihnen gute Worte zu geben, weil diese dann gute und treue Untertanen würden.

König Rehabeam ließ sich dann auch noch von den Jüngeren, die vor ihm standen, beraten, die zum aber genau zum Gegenteil rieten. Und deren Rat befolgte Rehabeam.

Eine Sache, die nicht unbedingt neu ist.

Da gibt es auf der einen Seite die erfahrenen Berater und Fachleute, die von vornherein zuverlässig abschätzen können, wie eine Sache ausgehen wird. Dem stehen, auf der anderen Seite, die unerfahrenen Besserwisser und Hardliner und Ideologen gegenüber, die sich auf der Siegerseite wähnen.

Wie wir wissen, führte die damalige Fehlentscheidung mit zur Spaltung Israels in ein Süd- und ein Nordreich, die bis heute nicht überwunden ist. Das war das Gericht Gottes, das dieser vorher schon angekündigt hatte, falls es zum Abfall kommt, so wie unter Salomo geschah.

Wir können auch hier aus der Geschichte lernen und Gott bitten, dass ER uns vor Überheblichkeit und Selbstüberschätzung bewahrt.

Jörgen Bauer