So ermahne ich euch nun, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid.

Epheser 4, Vers 1

So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!

2. Korinther 5, Vers 20

In einer Sendung über das bekannte amerikanischen Vergnügungs- und Unterhaltungszentrum “Disneyland” wurde einmal berichtet, dass dort sämtliche Mitarbeiter, angefangen von der Reinigungskraft bis hin zum Manager, zu kompetenten Repräsentanten des Unternehmens erklärt wurden, die sämtlichen Besuchern für sämtliche Fragen und Anliegen vollmächtig zur Verfügung stehen.

Von dieser Philosophie profitieren eigentlich alle: Die Besucher, denen der Aufenthalt so angenehm wie möglich gemacht wird, die Mitarbeiter, weil sie aufgewertet und damit motiviert werden und nicht zuletzt die Betreiber, weil das zufriedene Kunden schafft, die gerne wieder kommen und das Unternehmen weiterempfehlen.

Der Gedanke, dass Mitarbeiter das Aushängeschild eines Unternehmens sind, an denen das Unternehmen gemessen wird, ist nicht neu und wird in neuerer Zeit wieder stark betont; nur scheint dieser Gedanke bei Disneyland besonders konsequent umgesetzt worden zu sein.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Im Dienst eines Unternehmens zu stehen, verpflichtet. Von daher sagt der Begriff “Beruf”, in dem das Wort “Berufung” steckt, auch mehr aus, als der mehr unverbindliche Begriff “Job”.

Auch die Bibel und insbesondere das Neue Testament sprechen von Berufung und davon, dass diese verpflichtet.

In dem hier gemeinten Dienst sind wir nicht nur Berufene, sondern sogar Botschafter, vergleichbar mit dem Botschafter oder Gesandten eines Staates. So wie dieser seine Regierung im Ausland vertritt, repräsentieren wir als Christen unseren Herrn in dieser Welt.

Deshalb konnte Jesus auch zu seinen Jüngern sagen: “Wer euch hört, der hört mich und wer euch verachtet, der verachtet mich”, und damit am Ende Gott selbst. Auf der gleichen Linie liegt auch das allgemeine Priestertum der Gläubigen.

Auch wenn sich Disneyland und das Reich Gottes natürlich in keiner Weise vergleichen lassen, können die für Disneyland-Mitarbeiter geltenden Grundsätze, ohne weiteres auch auf uns Christen übertragen werden.

Denn auch an unserem Verhalten als Christen beurteilt die Welt den Wert bzw. Unwert des Christentums. Wir können unserem Herren so Ehre oder auch Schande bereiten.

Das wird besonders deutlich, wenn Menschen den christlichen Glauben ablehnen, weil das Verhalten und Reden der Christen derart abschreckend waren, dass zur Ablehnung der “gesamten Firma” führte.

Auf der anderen Seite können Christen auch das genaue Gegenteil bewirken. Und in diesem Dienst stehen wir ständig, Tag und Nacht. Lasst uns deshalb stets ganz bewusst danach handeln und unserer Berufung entsprechend würdig leben.
Die Betonung liegt dabei auf würdig, was zusätzlich noch einer besonderen Qualitätsstufe entspricht. Bei allem, was wir tun, sollten wir uns deshalb immer und jeden Tag bewusst machen: “Ich bin Vertreter meines Herrn und verhalte mich entsprechend.”

Das Wort Gottes und hier insbesondere das Neue Testament sind uns dabei Leitlinie und Richtschnur.

Jörgen Bauer