Nachdem diese Betrachtung für den 21.06.2011 offensichtlich nicht gesendet wurde, wird sie nochmals eingestellt. Es lag eine Störung beim Evangeliumsnetz vor.

Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, sondern soviel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.

Jesaja 55, Verse 8 und 9

Wir haben einen Dackel, der auf den Namen “Goliath” hört. Trotz seines
marzialischen Namens ist er dennoch von “pazifistischer Gesinnung”, auch wenn er sich mir gegenüber allerlei Frechheiten erlaubt, was wohl daran liegt,
dass ich über seine Streiche lache, anstelle ihn “ernsthaft zurechtzuweisen”.

Denn so ein Hund ist nicht dumm, was jeder bestätigen kann, der ein Haustier sein eigen nennt. Es ist immer wieder höchst erstaunlich, was so ein Tier
alles weiß und wie es eine Situation richtig deuten und entsprechend reagieren kann. Und manchmal scheinen Tiere direkt über einen 7. Sinn zu verfügen.

Auch mit der Zeitung kann ein Hund etwas anfangen. Zum Beispiel in die
Schnauze nehmen und ein bisschen daran herumreißen. Aber hier hat der Hund dann seine Grenze, weshalb alle Versuche mit dem Hund über das, was in der Zeitung steht, diskutieren zu wollen, unsinnig wären.

Das ist für jeden völlig klar. Wie sollte es auch anders sein?

Und hier komme ich an den Punkt um den es mir geht. Dass der Hund – und
natürlich alle Tiere – eindeutige erkenntnismäßige Grenzen haben, ist für uns völlig klar und selbstverständlich.

An dieser Einsicht fehlt es aber merkwürdigerweise, wenn es um uns selbst
geht. Hier meinen wir dann, dass alle Dinge so beschaffen sein müssten, dass
man sie verstehen und erklären kann. Kaum einer macht sich Gedanken darüber, dass auch wir Menschen hier eine Grenze haben – anders kann es gar nicht sein – hinter der es Bereiche gibt, von denen wir, ebenso wie der Hund von der Politik, nicht das Geringste ahnen, dass es sie überhaupt gibt.

Das müsste eigentlich selbst einem Evolutionsgläubigen klar sein, der von
einer steten Aufwärtsentwicklung ausgeht. Denn warum sollte ausgerechnet
der Mensch unseres Zeitalters einen nicht mehr überbietbaren geistigen Stand der Erkenntnis erreicht hat. Wären nicht auch Wesen denkbar, die uns geistig so überlegen sind, wie wir es einer Ameise gegenüber sind?

Unsere Grenzen werden spürbar, wenn man erkennt, dass das, was die Welt
im Innersten zusammenhält für unseren Verstand irrational ist, weil wir erleben müssen, dass im Mikrokosmos, im Bereich des Allerkleinsten, in den Bausteinen der Materie, Ursache und Wirkung vertauscht sein können, die Zeit rückwärts zu laufen scheint und sich Dinge, mit Wirkung für die Vergangenheit, verändern können, ja dass sich die kleinsten Bausteine
durchs Beobachten verändern, weshalb wir den Dingen gar nicht auf den
Grund kommen können.

Wie naiv ist doch Vorstellung, dass der gesamte Kosmos, mit all seinen verborgenen Ursachen, ausgerechnet in das Volumen unseres Denkapparates passen müsste!

Der Mensch hat das Denken nicht erfunden! Die Kategorien innerhalb derer
wir denken können sind festgelegt. Diese Grenzen können wir nicht überschreiten. Ja wir wissen nicht einmal, wie die Welt in Wirklichkeit aussieht, denn das, was uns unsere Sinnesorgane vermitteln ist nicht die Wirklichkeit
an sich, sondern eine ausschnittsweise Deutung derselben, mittels derer wir uns als in Raum und Zeit befindlich erleben.

Es gibt hier sehr interessante Forschungsergebnisse. Das Bild der Welt entsteht in uns selbst und wird dann nach Außen projiziert. Hochkomplizierte Verrechnungsvorgänge im Kleinhirn sorgen dafür, dass die Daten, die über die Sinnesorgange eingehen, uns bei allen Körperhaltungen ein gleichbleibendes stabiles Bild der Umwelt vermitteln. Allenfalls bei schnellen Drehungen oder erhöhten Alkoholgenuss kann dieses Bild gestört sein. Wie sich das alles dazu noch dem Bewusstsein mitteilt, sodass wir das bewusst wahrnehmen und darauf reagieren können, bleibt ein Rätsel. Das alles ist ein großes Wunder der Schöpfung.

Von daher wirkt es auf mich fast schon belustigend, wenn sich Menschen Urteile darüber erlauben, ob es Gott gibt oder nicht. Wenn schon der Kosmos,
als Schöpfung Gottes, unbegreiflich bleibt, um wieviel mehr muss das erst für Gott als den Schöpfer gelten!

Die Verse die ich an den Anfang der heutigen Betrachtung gestellt habe, sollen hier zum Nachdenken anregen.

Jörgen Bauer

Wer sich dafür näher interessiert seien die Bücher der Professoren
Hoimar von Ditfurth – “Im Anfang war der Wasserstoff” und Heinz Haber –
“Gefangen in Raum und Zeit”, empfohlen, die früher entsprechende Sendungen im Fernsehen moderierten. Beide sind mir nicht als Christen
bekannt und von daher “unverdächtig” irgend etwas “beweisen” zu wollen.