Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib.

1. Mose 1, 27

Berlin hat einen neuen Erzbischof, was in unserer Tageszeitung mit der
rhetorischen Frage kommentiert wurde, ob der konservative Dr. Rainer
Maria Woelki der richtige Mann für dieses Amt sei, nachdem sich die
katholische Kirche, durch ihre Ablehnung der Homosexualität, als “weltfremd” und “menschenfeindlich” erwiesen habe.

Auch die Aussage eines katholischen Bischofs, dass Mann und Frau der natürlichen Ordnung entsprächen, hätte, so wurde berichtet, schon, in einer Sendung mit Anne Will, im Jahre 2010, für “helle Empörung” gesorgt.

Nun lässt sich allerdings nichts daran ändern, dass Gott den Menschen tatsächlich als Mann und Frau geschaffen hat (die Bezeichnung “Weib” im Bibeltext ist nicht abwertend zu verstehen, weil “Frau” ursprünglich das Gegenstück zu “Herr” ist).

Die ganze Schöpfung Gottes ist auf Polarität ausgerichtet, wo Gewicht und Gegengewicht ein Gleichgewicht bewirken sollen, was bereits am Plus- und Minuspol erkennbar ist, wo die zwischen beiden Polen bestehende Spannung Voraussetzung für den den Energiefluss, und die Spannung zwischen männlich und weiblich dient der Erhaltung des Lebens.

Eigentlich ganz klar und selbstverständlich – sollte man meinen.

Nun leben wir aber in einer gefallenen Schöpfung, in der es Krankheiten,
Behinderungen, Missbildungen und “Gleichgewichtsstörungen” aller Art gibt, was sehr schlimm ist – weshalb aber niemand auf die Idee käme, dieses als “Schöpfungsvarianten” zu deklarieren.

Wieso es Menschen gibt, die in ihrer Gefühlswelt “daneben” sind, weiß man
nicht. Nur soviel, dass solche Normabweichungen veränderbar sind, wenn auch nicht immer.

Es ist guter christlicher Brauch sich aller Menschen in Liebe anzunehmen und niemanden zu verurteilen, auszugrenzen oder zu verlästern weil er “anders” ist, zumal jeder “auf seine Art verrückt ist”, wie ein Psychiater feststellte.

Was wir aber nicht dürfen – und hier liegt die Grenze – Verkehrtes als richtig
und Richtiges als verkehrt zu bezeichnen. Das Wort Gottes macht klare,
eindeutige und zeitlos gültige Aussagen zur Homosexualität.

Auch hier gilt es, dem Wort Gottes gegenüber gehorsam zu sein. Es verbietet sich deshalb, sich über das Wort zu stellen, indem die Aussagen der Bibel in
irrlehrerhafte Weise so kombiniert und hingebogen werden, dass sich daraus
die erwünschten Schlüsse ableiten lassen, die, beachtet man das Gesamtzeugnis der Bibel, so nicht gemeint sein können.

Besonders der Begriff “Liebe” – kann denn Liebe Sünde sein? – erweist sich dabei als besonders schillernd, mit dem sich nahezu alles begründen und rechtfertigen lässt.

Nachdem sich derartige Wortakrobatik steigender Beliebtheit erfreut, gilt es
auch hier Irrlehren zu widerstehen und treu in der Lehre der Apostel zu bleiben, weil nur das Gottes Verheißung hat.

So gesehen kann der neue Erzbischof Woelki für Berlin eigentlich nur ein
Segen sein, für den wir auch dann beten dürfen, wenn wir evangelisch sind!

Jörgen Bauer

P.S.
Ich erinnere mich an Zeitungsmeldungen in der früheren DDR, wo immer mal
wieder “über die Zunahme der Homosexualität in Westdeutschland” berichtet
wurde. Dies wurde als Anzeichen für den bevorstehenden Untergang des
Kapitalismus gewertet. In diesem Punkt schienen die “Genossen” mehr Durchblick gehabt zu haben, als mancher bei uns. Denn das, was wir in unserem Kulturkreis erleben, ist Zeichen der Dekadenz, wie sie Kulturen zu
eigen ist, die ihren Zenit überschritten haben.

Wie zu lesen war, fand Bischof Woelki das ungeteilte und durchaus wohlwollende Interesse der Presse, weshalb gefragt wurde, ob den die evangelischen Bischöfe nichts mehr zu sagen hätten. Das gibt zu denken!