Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben.
Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird
das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes
bleibt über ihm.

Johannes 3, 36

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört
und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das
ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern
er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.

Johannes 5, 24

Der erste Vers beinhaltet ein prophetisches Wort über Jesus, von
Johannes dem Täufer und der zweite Vers die Bestätigung dieser
Prophetie durch Jesus selbst.

Beide Verse sind eine ernste Warnung an alle, die ein einseitiges
Jesusbild verkünden, indem sie Jesus als einen “Gutmenschen”
darstellen und dabei den Gerichtsernst Gottes unterschlagen. Das
ist eine lebensgefährliche Irreführung, die heute leider üblich ge-
worden ist.

Aus der Aussage Johannes des Täufers ist zu entnehmen, dass
alle Menschen, von Natur aus, unter dem Zorn Gottes stehen. Der
Mensch, so wie er geboren wird, ist zwar von Gott gewollt und ge-
liebt, aber gleichzeitig auch ein Todeskandidat.

Daran erkennbar, dass wir sterben müssen und uns der Tod von
Geburt an begleitet, was, nach dem Zeugnis der Schrift, eine Folge
der Sünde ist.

Das verstehen viele nicht, die dann, schon fast weinerlich, sagen,
dass es “unmöglich” und völlig “unakzeptabel” sei, dass so ein
“unschuldiges kleines Kind schon ein Sünder sein könne”.

Wer so argumentiert, hat nicht begriffen, was man unter “Sünde”
versteht: Nicht die Tat, sondern die natürliche Herzenshaltung,
aus der alle späteren Taten kommen.

Und wer sieht, wie “ungnädig” bereits ein Säugling reagieren kann,
ahnt etwas von der gefallenen Natur des Menschen, mit der wir
geboren werden und die nicht zu Gott und in Sein Reich passt.

Die Alten wussten davon, weshalb der “totgeborene” Mensch,
durch die Säuglingstaufe, sofort Gott zum Eigentum und zu
Seinem Reich gehörend, übergeben wurde, wobei, nach lutheri-
schem Verständnis, die Taufe Gottes Handeln an uns ist und
nicht umgekehrt, die Taufe eine Erklärung des Menschen Gott
gegenüber.

Gottes absolute Gerechtigkeit verlangt den Tod des Sünders und
Gott kann sich, auch hier, nicht untreu werden, aber Gott möchte
nicht, dass der Mensch, neben dem natürlichen Tod, auch noch
den ewigen Tod erleidet.

Das ist der Sinn der gesamten Heilsgeschichte und durchgängi-
ges Zeugnis der Bibel, die ohne den Sündenfall und ohne die Ver-
treibung aus dem Paradies nicht notwendig gewesen wäre und
insoweit eine “Notlösung” für diese Welt ist.

Die Rettung vor dem ewigen Tod besteht darin, dass wir auf Jesu
Worte hören und an Gott glauben. Glauben nicht im Sinne von
“Fürwahrhalten”, sondern im Sinne von Umkehr und Bekehrung.

Ebenso wie ein Reisender, der erkennt, dass er in eine verkehrte
Richtung fährt und deshalb die Richtung ändert, müssen auch wir
einen Fahrtrichtungswechsel vornehmen. Und das macht laufende
Kurskontrollen erforderlich, weil knapp am Ziel vorbei, auch dane-
ben ist.

Dazu müssen wir aber zuerst erkennen, dass wir in die falsche
Richtung fahren, und dazu hält uns das Wort Gott den Spiegel vor,
und der Heilige Geist schenkt uns Einsicht und Erkenntnis, und
wir sind es, die darauf reagieren müssen, und Jesus ist es, der
uns hilft den Kurs zu halten.

Es geht dabei um Leben und Tod.

Jörgen Bauer