Und nun sage ich euch: Lasst ab von diesen Menschen und laßt sie gehen! Ist dies Vorhaben oder dies Werk von Menschen, so wird’s untergehen;
ist es aber von Gott, so könnt ihr sie nicht vernichten – damit ihr nicht dasteht als solche, die gegen Gott streiten wollen. Da stimmten sie ihm zu.

Apostelgeschichte 5, Verse 38 und 39

Ein kluger Rat, den Gamaliel hier seinen Ratskollegen gab: Die Sache Gott zu überlassen, dies einmal, weil sich die Wahrheit immer wieder Bahn bricht, und das auch ohne unser Zutun und, zum anderen, dass Falsches bereits das Gericht Gottes in sich trägt und damit “von selbst” untergeht. Und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Das sollte man öfters bedenken, wenn man sich in einer Sache
erhitzt und deshalb meint, etwas unter allen Umständen verhindern oder durchsetzen zu müssen. Und das möglichst sofort.

Aber muss manchmal nicht gehandelt werden? Wann also handeln und
wann abwarten? Wann ist es unsere Unduldsamkeit und vielleicht sogar unsere “Besserwisserei”, die uns antreibt und wann entspricht dieses tatsächlich dem Willen Gottes?

Für diese Optionen gibt es im Wort Gottes jede Menge Beispiele.

Da konnten Menschen, so wie Abraham, Mose, die Popheten oder auch die Jünger, von Gott gerufen werden, wo gleich gehandelt werden musste, da
war manchmal auch Eigeninitiative gefragt und da konnte Gott Zusagen geben, bei denen es galt, abzuwarten und wo es gehörig daneben ging, wenn versucht wurde Gottes Zusagen durch “Eigeninitiative nachzuhelfen”. Auch für solche Fehlentscheidungen sind die genannten Gottesmänner Beispiele, wenn auch ungute.

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Und das nicht nur, wenn es um moderne Irrlehren, aktuelle Glaubensfragen und unsere Beziehung zu Gott
geht.

Welche Haltung nehmen wir zu den Themen unserer Zeit ein? Und welche Haltung zu Vorhaben, die uns unmittelbar betreffen und gar gegen den Strich gehen? Und wie verhalten wir uns, wenn wir meinen, handeln zu müssen?

Es gibt darauf keine Patentantworten.

Denn es gibt sehr viele Dinge, die keinen Aufschub dulden, aber auch eben so viele, wo es besser ist abzuwarten.

Aber um zwischen beidem entscheiden zu können, bedarf es der Weisheit, wie sie nur Gott geben kann. Und die gibt ER uns gerne, wenn wir IHN darum bitten.

Es ist unser großes Vorrecht als Christen, dass wir bei allem gelassen bleiben dürfen, weil wir wissen, dass Gott alles in Händen hat und wir IHM alles im Gebet hinlegen können.

Das heißt nicht, passiv zu sein und nichts zu tun. Gott bestimmt die Zeit zum Handeln und öffnet dazu die Türen. An uns liegt es zu erkennen, wann Gottes Stunde und damit der Augenblick für unser Handeln gekommen ist.

Deshalb ist ständiges Beten und die ständige Verbindung mit Gott
unabdingbar, damit ER uns die nötige Gelassenheit und Geduld schenkt,
die uns erkennen lässt, was die Stunde geschlagen hat.

Jörgen Bauer