Der Faule spricht: »Es ist ein Löwe draußen; ich könnte getötet werden auf der Gasse.«

Sprüche 22, 13

Ich staune immer wieder über die hintergründige, hier schon fast humvorvolle,
Weisheit der Bibel, und hier in den Sprüchen Salomos.

Ich erinnere mich an eine Übergabe von Grünen Gideon-Taschentestamenten
an Schüler, welche diese sofort aufschlugen, wobei ihnen die Sprüche ins
Auge fielen und sie sich gegenseitig auf manche bekannte Redewendung
aufmerksam machten und darüber staunten, dass diese in der Bibel stehen.

Der heutige Vers könnte der Leitspruch der Drückeberger und Bedenkensträger sein, die zum einen nach Ausreden suchen, und seien diese
noch so abwegig und die zum anderen unrealistische Gefahren herbeireden,
nur um damit etwas verhindern zu können.

Offensichtlich widerstrebt es Gott, wenn wir die uns geschenkte Zeit nicht
nutzen, in dem wir die uns geschenkten Gaben und Talente nicht einsetzen und dabei übersehen, dass jede Sekunde, die vergeht, bis in alle Ewigkeit nicht mehr zurückkommt und sich Zeit nicht für spätere Gelegenheiten “aufsparen” lässt.

Damit ist überhaupt nichts gegen Feierabend, Urlaub und Ruhezeiten gesagt. Und das Wort Gottes verurteilt, in ebenso deutlichen Worten, auch jede rücksichtslose Ausbeutung und Überforderung.

Aber wir sollen unsere Zeit nicht “totschlagen”. Wir lesen deshalb auch in der Bibel, dass Müßiggang zur Armut führt und dass wer nicht arbeitet, auch nicht essen soll.

Umgangssprachlich heißt es: Müßiggang ist aller Laster Anfang” und “Nutze die Zeit, denn es ist später, als du denkst!”

Es dürfte Gott auch nicht gefallen, wenn wir uns, vor lauter Ängste und
Bedenken, nichts trauen und dann von einem, möglicherweise aus einem Zirkus oder Zoo ausgebrochenen Löwen fabulieren.

Im Glauben und Vertrauen auf Gott sollen wir die Dinge unverzüglich mutig anpacken. Auch dazu sagt uns Gott seinen Beistand und seine Durchhilfe zu.

Jörgen Bauer