Seht zu, daß euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte der Welt und nicht auf Christus. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig.

Kolosser 2, 8

Paulus geht es um die Warnung vor Irrlehrern, die es seit eh’ und je’ gab und gibt und die uns mit sich schlüssig und logisch anhörenden Weisheiten beeindrucken können. Paulus stellt dazu fest, dass in Christus alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen liegen und in IHM die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt.

Im Philipperbrief spricht Paulus davon, dass er all sein Wissen, das er hatte, bevor er Christus kennenlernte für Dreck, (wörtlich für “Kot”) hält und als Schaden erachtet.

Das sind starke Worte! Immerhin war Paulus ein studierter Mann, ein Theologe und Schriftgelehrter mit Durchblick. Wenn ein solcher Mann so etwas sagt, dann hat das Gewicht!

Und wie sind unsere Erfahrungen mit dem Wort Gottes: Spüren wir etwas von der, diesem innewohnenen Kraft?

Persönlich mache ich die Erfahrung, dass die Werke menschlicher Literatur und Dichtung, einschließlich dessen was an sonstiger Weisheit und Erkenntnis zutage gefördert wird, so nützlich und brauchbar das sonst auch sein mag, anfängt schal zu schmecken, sobald ich mich mit dem Wort Gottes befasse.

Die Aussagen der Bibel haben für mich eine solch durchdringende Aussagekraft, dass sie nach meinem Verständnis nicht das Werk menschlicher Weisheit und Dichtung sein können. Das ist schon daran erkennbar, dass die Gestalten der Bibel, mit Ausnahme von Jesus, in aller Offenheit, schonungslos dargestellt werden.

Ganz anders als in der sonstigen christlichen Erbauungsliteratur, wo uns Menschen vorgestellt werden, die aufgrund ihres Glaubens große Dinge vollbringen durften – im Übrigen aber, glaubt man den Berichten, ohne Fehl und Tadel waren. Von sonstigen Berichten über erfolgreiche Menschen
und Unternehmungen, erst gar nicht zu reden.

So sehr wir Vorbilder brauchen – es wäre falsch, sich ausschließlich an christlichen oder sonstigen Biographien und Berichten orientieren zu wollen.

Allein in Christus und seinem Wort liegen alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis und allein an IHM dürfen wir uns orientieren und fragen, wie ER handeln und entscheiden würde. Christliche (oder auch andere) Vorbilder können nur Wegweiser sein und Hilfestellung geben, und ich bin überzeugt, dass insbesondere die “christlichen Vorbilder” das ganz genau so gesehen haben.

Gott hat für jeden von uns einen ganz bestimmten und einmaligen Weg, und den gilt es mit Gottes Hilfe, unter Anleitung seines Geistes, zu erkennen und zu gehen. Wobei wir Gott danken dürfen, wenn ER uns Menschen schickt, die uns hier zu Wegweisern werden. Entscheiden müssen wir aber immer selbst.

Jörgen Bauer