Gott aber sei gedankt, der uns allezeit Sieg gibt in Christus und offenbart den Wohlgeruch seiner Erkenntnis durch uns an allen Orten!
Denn wir sind für Gott ein Wohlgeruch Christi unter denen, die gerettet werden, und unter denen, die verloren werden:
diesen ein Geruch des Todes zum Tode, jenen aber ein Geruch des Lebens zum Leben.
Wer aber ist dazu tüchtig?

2. Korinther 2, Verse 14-16

Der Geruch spielt in unserem Alltag eine größere Rolle, als man vielleicht glaubt. So sagt man, dass man einen bestimmten Menschen “nicht riechen kann” oder dass uns etwas “stinkt”.

Auch wenn das mehr im übertragenen Sinne gemeint ist, ist es doch so, dass Gerüche, die an der Grenze des gerade noch Wahrnehmbaren liegen und mehr unbewusst wahrgenommen werden, unser Fühlen und Denken beeinflussen.

Und wie man herausgefunden hat, entscheiden Gerüche tatsächlich über
Sympathie und Antipathie, weshalb an der Aussage, diesen oder jenen “nicht
riechen zu können” tatsächlich etwas dran ist.

Auch die Werbung fährt darauf ab, indem sie verkündet, “dass Mundgeruch unsympathisch macht”, wogegen sie dann ein bestimmtes Mundwasser oder eine Zahnpasta empfiehlt.

Weil Geruch sympathisch oder auch unsympathisch macht, wird überhaupt viel in Duftwässerchen oder Duftstoffe, und das nicht nur für den persönlichen Gebrauch, sondern auch für Räume und Produkte investiert. So sollte
zum Beispiel ein Pkw nicht nach “billigem Kunststoff” riechen.

Eine Brandversicherung machte sich das einmal, wenn auch unter anderem Vorzeichen, zunutze, in dem sie ihre Werbeschreiben, mit einem kaum wahrnehmbaren Brandgeruch versah, was zu einer Steigerung der Vertragsabschlüsse führte.

Die heutigen Verse sagen uns, dass auch Christen einen “besonderen Geruch” an sich haben: Für Gott und die, die sich retten lassen, ein Geruch zum Leben, weil schon die Erkenntnis Gottes nach Leben riecht.

Das Evangelium gleicht, bildlich gesprochen, einem frischen Frühlings- und Blütenduft. Wer diesen Geruch nicht mag, nimmt stattdessen nur seinen eigenen Moder- und Verwesungsgeruch wahr, der dann so richtig spürbar wird, wenn der frische Wind des Evangeliums weht.

Es ist dann wie in einem Raum mit abgestandener Luft, die schon keiner mehr spürt, weil sich alle im Raum Befindlichen daran gewöhnt haben. Erst wenn die Fenster geöffnet werden und frische Luft hereinströmt, spürt man den bis dahin vorhanden gewesenen Mief und wundert sich dann nicht mehr darüber, dass man Probleme hatte, sich zu konzentrieren.

Wir wollen Gott bitten, dass er uns ertüchtigt, die Fenster in der Welt aufzumachen, damit sich der frische Wohlgeruch des Lebens verbreiten kann.

Jörgen Bauer