Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn aber jemand auf den Grund baut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh, so wird das Werk eines jeden offenbar werden. Der Tag des Gerichts wird’s klar machen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen. Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch.

1. Korinther 3, Verse 11 bis 15

Für in Haus benötigt man in jedem Fall ein gutes, tragfähiges Fundament.
Aber das Fundament ist noch lange nicht alles. Denn was nützt das schönste Fundament, wenn darauf mit minderwertigem Material gebaut wird? Und was für den Hausbau gilt, gilt auch für unser Lebenshaus, unseren Glauben eingeschlossen.

Bei dem Gericht, von dem in diesen Versen gesprochen wird, geht es nicht um das Weltgericht, sondern um das Preisgericht, vor dem Richterstuhl Christi, bei dem das Leben des einzelnen Christen bewertet wird.

Wenn wir mit Gold und Silber, also mit beständigen Materialien gebaut haben,
müssen wir uns keine Gedanken machen. Anders, wenn mir mit Holz und Stroh gebaut haben, also Materialien, die nicht feuerfest sind.

Das wäre der Fall, wenn wir Dinge geschaffen oder bewirkt hätten, die keinen
Ewigkeitswert haben. Da könnte es sein, dass wir mit großem Einsatz und auf redliche Weise tätig waren, dabei aber nichts wirklich Wertvolles zustande gebracht haben.

Worin man gutes von schlechtem Bauen unterscheidet, mag man den Briefen an die Korinther entnehmen, an welche der heutige Text gerichtet war, zumal es Gemeinden, so wie in damals in Korinth, bis heute gibt.

Da ging und geht es um Eitelkeiten, Rechthabereien, Verurteilen, Dulden von Sünden und Lieblosigkeiten, kurz um die übliche “Vereinsmeierei”, nur christlich gefärbt. Davon wurden und werden andere abgestoßen und der Blick auf Christus verstellt.

Gut baut demnach, wer sich in allen Stücken an Christus und seinem Wort ausrichtet, Christus die Mitte seines Lebens sein lässt und so einladend und
damit zeugnishaft in die Welt hineinwirkt und dadurch gute Früchte bringt. Das kann auch auf eine ganz schlichte und unauffällige Weise geschehen.

Wir selbst können nur darum beten, dass Gott uns hier leitet. Beurteilen wie
wertvoll unser Christenleben und das anderer Christen ist und war, können und sollen wir nicht. Wie bei weltlichen Prüfungen gilt auch hier, dass die Wertung eine Prüfungskommission, ein Preisgericht oder, wie hier, ein Preisrichter vornimmt.

Deshalb sollen wir bei allem, was wir tun, bedenken, dass unser Leben von
Christus bewertet wird, weshalb alles was wir tun nicht ohne Wirkung bleibt, weil es in diese Bewertung einfließen wird.

Jörgen Bauer