Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne.

2. Korinther 12, 9

Ich denke, dass dies jeder kennt:

Man fühlt sich unfähig, schwach, zweifelt an sich selbst, fühlt sich als Versager und hat keine rechte Freude mehr. Alles hängt einem zum Hals raus und man weiß nicht so recht, was man eigentlich noch soll.

Da ist es tröstlich zu wissen, dass wir darin keine Ausnahmen sind und dass davor auch die “Frömmsten” nicht verschont geblieben sind. Die Bibel berichtet an vielen Stellen von solchen Zuständen, von denen nicht nur einzelne Propheten und Gottesmänner betroffen waren, sondern oftmals auch das ganze Volk Israel ergriffen wurde.

Auch Paulus machte davon keine Ausnahme, und selbst Jesus berichtet von
Anfechtungen, denen er ausgesetzt war.

Warum sollte es uns dann besser gehen? Der Christenstand ist keine Garantie für ständige Hochstimmung. Aber was nützt es dann ein Christ zu sein, insbesondere wenn der Christenstand dazu ohnehin noch als besonders konfliktanfällig beschrieben wird? Diese Frage wurde, liest man in der Bibel, immer wieder gestellt.

Die Antwort Gottes dazu:

Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen
mächtig.

Gott ist und bleibt mit uns, auch dann, wenn wir uns schwach und unfähig
fühlen. Ja, nicht nur das: Seine Kraft kann oft erst dann voll zur
Entfaltung kommen, wenn unser ICH, das sich gerne gegen Gott stellt,
“schwächelt”. Und so haben die Frommen aller Zeiten immer wieder erfahren,
dass Gott am nächsten ist, wenn ihre Not am größten war.

Wenn wir uns in Nöten und Bedrängnissen Gott zuwenden, können wir bis heute erstaunliche und beglückende Erfahrungen machen. Und eines sollten
wird dabei unbedingt im Blick behalten: Nämlich dass es Gott mit uns immer
gut meint, weshalb uns letztlich alle Bedrängnisse zum Besten dienen müssen, wie Paulus an andere Stelle schreibt. Und das auch dann, wenn es auf den ersten Blick ganz anders aussieht.

Jörgen Bauer