Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen; der Name des HERRN sei gelobt!

Hiob 1, Vers 21

Ich weiß von einem Mann, der Gott bis an sein Lebensende zürnte, und
von Gott nichts mehr wissen wollte, weil sein einziger Sohn im Zweiten Weltkrieg gefallen ist.

Und ich weiß von einem allen bekannten Kirchenführer, der von sich sagt, dass er mit Gott noch etwas zu klären habe, weil dieser seine Tochter so früh sterben ließ.

Von einem mir gut bekannten Glaubensbruder ist bezeugt, dass er am Grab seiner früh verstorbenen Tochter, Vers 21 aus dem 1 Kapitel des Hiobbuches
zitierte.

Wir haben hier drei Möglichkeiten, wie auf einen schweren Schicksalschlag
reagiert werden kann:

Einmal mit der Kündigung des Glaubens, einmal mit der Forderung an Gott,
Rechenschaft über sein Tun zu geben und einmal die demütige Beugung unter den Willen Gottes.

Natürlich wünsche ich mir, vor derartigen Schicksalsschlägen verschont zu bleiben. Wenn aber nicht, wünsche ich mir, in diesem Fall wie der
besagte Glaubensbruders reagieren zu können. Dafür, dass ich das könnte,
kann ich meine Hand nicht ins Feuer legen. Ich kann Gott nur bitten, dass ER
meinen schwachen Glauben stärkt und diesen nicht auf die Probe stellt.

Aber eines ist sicher:

Alles, aber auch alles, was wir sind und haben, ist von Gott, als dem Geber aller Gaben. Was auch immer ich im Leben erreicht haben mag, ist nicht mein
Verdienst, sondern verdanke ich den Gaben und Möglichkeiten, die mir Gott geschenkt hat.

Obwohl für gläubige Christen daran kein Zweifel besteht, wird das doch als so
selbstverständlich angesehen, dass wir dazu neigen “sauer” zu reagieren, wenn Gott sein Eigentum, das er uns, immer nur vorübergehend, zur Verfügung stellt, zurücknimmt. Eine solche Reaktion ist menschlich verständlich, in Gottes Augen aber Sünde.

Auch schwere Verluste sollen unserem Heil dienen, in dem wir uns auf das
besinnen, was ewig und damit wirklich zählt, weil uns das davor bewahrt
uns so fest an irdische Dinge zu binden, dass diese zu Bleichgewichten werden, die uns daran hindern in den Himmel zu kommen.

Auch dann wenn uns Gott vor schweren Verlusten bewahrt, sollten wir trotzdem darüber nachdenken, was letztlich zählt und unser Wertesystem danach ausrichten.

Jörgen Bauer