Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen Gottes, dem wir Rechenschaft geben müssen.

Hebräer 4, Verse 12 und 13

Diese Verse sind von einer schrecklichen und deutlichen Klarheit, bei denen es
einem “anders werden” kann. Wir sollten diese Aussage furchtbar ernst nehmen.

Das Wort Gottes, das wir in der Bibel haben, ist ein lebendiges Wesen, es ist
wie ein Löwe und wirkt wie eine Waffe oder ein Seziermesser. Es hält uns den
Spiegel vor, aber es tröstet uns auch, richtet uns auf und macht dabei klar, dass vor Gott nichts verborgen ist, sondern wir alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden müssen.

Angesichts solcher Aussagen wird deutlich, wie nichtig und lachhaft alles
das Wort Gottes verharmlosende und relativierende Geschwätz ist und dass
es geradezu lebensgefährlich ist, das göttliche Wort, als “Märchenbuch” und “frommes Phantasieprodukt” abzutun.

Ich denke hier an die vor einigen Jahren verstorbene, emeritierte Theologieprofessorin Eta Linnemann.

Nach einer bis dahin erfolgreichen akademischen Karriere, in der sie ehrenvolle Ämter innehatte, erregte Eta Linnemann Aufsehen, als sie sich 1978, infolge eines Bekehrungserlebnisses, das sie im November 1977 hatte, radikal von der, das Theologiestudium dominierenden historisch-kritischen Methode lossagte, alle ihre bisherigen Veröffentlichungen vernichtete und ihren Studenten riet, das gleiche zu tun.

Sie schrieb:

„Nach wie vor erachte ich alles, was ich gelehrt und geschrieben habe, bevor ich Jesus mein Leben übergeben habe, für einen Dreck“, schrieb sie 1985 und bat ihre Leser dementsprechend ihre früheren Publikationen im Müll zu entsorgen.

Nach ihrer Bekehrung begann sie mit einer regen Lehr- und Vortragstätigkeit, in der sie über die Konsequenzen bibelkritischer Schultheologie aufklärte. Dafür zog sie Kritik auf sich, wodurch sie sich aber nicht beirren ließ.

Zur Kritik an einer fundamentalistischen Bibelauslegung sagte Eta Linnemann: „Gefährlich ist es nicht, das irrtumsfreie Wort Gottes wortwörtlich zu nehmen, gefährlich ist es, das nicht zu tun.“

Mich hat die Wandlung der Eta Linnemann sehr beeindruckt und neuerlich meinen Entschluss, unbeirrt an der biblischen Wahrheit festzuhalten, gefestigt.

Eta Linnemann ist übrigens nicht die Einzige, die eine solche Kehrtwende vollzogen hat.

Wenn wir die Bibel zur Hand nehmen und darin lesen, sollte wir uns bewusst machen, dass Gott hier selbst zu uns spricht, die Aussagen der Schrift deshalb an und in uns wirken lassen und Gott bitten, dass er uns durch den Beistand seines Geistes dazu verhilft, die Wahrheit immer noch besser und
tiefer zu begreifen.

Jörgen Bauer