Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.

1. Mose 8, Vers 21

Auf ihren Wegen ist lauter Schaden und Jammer, und den Weg des Friedens kennen sie nicht (Jesaja 59,7-8).

Römer 3, Verse 16 und 17

In einem Fernsehgottesdienst sprach ein katholischer Pfarrer über den „göttlichen Funken“, der angeblich in jedem Menschen schlummert. Eng verwandt damit ist die Vorstellung, dass auch der übelste Typ einen guten Kern hat.

Begründen kann man das damit, dass der Mensch Ebenbild und Ansprechpartner Gottes ist, was ebenso auf eine geistige Verwandtschaft
mit Gott schließen lässt, wie der Sinn für das Wahre, Gute und Schöne und die
menschliche Sehnsucht nach Gott und dem Göttlichen.

Solche Vorstellungen sind nicht neu. So war im Leib-Seele-Dualismus der griechischen Philosophie, von der edlen Seele, die in einem minderwertigen Leib gefangen ist, die Rede, und das setzt sich bis heute in pseudoreligiösen, esoterischen Lehren fort.

Im Extremfall werden dem Menschen dann selbst göttliche Qualitäten zugesprochen, womit man wieder bei der Ursünde, dem Seinwollen wie Gott, anlangt.

So schmeichelhaft der Glaube an einen “göttlichen Funken” im Menschen auch ist und so sehr das der menschlichen Eitelkeit entgegenkommt – es ist eine Illusion und ein Selbstbetrug, der in die Irre führt.

Denn es verführt zu dem Irrglauben, dass wir eigentlich gar keine so großen Sünder sind und deshalb selbst etwas zu unserer Erlösung beitragen könnten.
Man müsse dazu nur den in sich vorhandenen “göttlichen Funken” aktivieren
um ihn zu einer hellleuchtenden Flamme werden zu lassen.

Das Wort Gottes, das für uns alles andere als schmeichelhaft ist, treibt uns solche Illusionen gründlich aus, in dem es aufzeigt, dass wir hilflose Sklaven der Sünde sind, die einzig und allein von Jesus Christus befreit und neu gemacht werden können.

Der natürliche Mensch ist in einer ähnlichen Lage, wie jemand, der in den
Sumpf gefallen ist. Je mehr er strampelt, umso tiefer sinkt er ein. Retten kann ihn nur jemand der außerhalb des Sumpfes, auf festem Grund steht
und ihm, von dort aus, ein Rettungsseil zuwirft, an dem er sich festhalten muss, um herausgezogen werden zu können.

Derjenige, der für uns auf festem Grund steht und daher zum Retter werden kann, ist Jesus Christus.

Das Eingeständnis, sich nicht selbst helfen zu können, sondern auf Hilfe angewiesen zu sein, widerstrebt dem menschlichen Stolz und der menschlichen Eitelkeit. Deshalb will man es nicht wahrhaben überhaupt auf Hilfe angewiesen zu sein.

Man möchte selbst jemand sein und keinen Gott brauchen. Das dürfte eines der wesentlichen Gründe für den Unglauben sein, bei dem Glauben als “Schwäche” und “geistige Krücke” interpretiert wird.

Hier dürfen wir uns nicht verführen lassen. Lieber ein geretteter Schwächling als ein Grabstein mit der Aufschrift “Hier ruht einer, der sich selbst zu retten
wollte”.

Jörgen Bauer