Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.

Römer 5, Vers 8

Im Grunde beinhaltet dieser Vers eine überaus harte Aussage. Gott erweist seine übergroße Liebe zu uns dadurch, dass er seinen Sohn auf eine äußerst
brutale Art und Weise leiden und sterben lässt.

Was kann, was soll das mit Liebe zu tun haben?

An dieser Frage scheiden sich bis heute die Geister. Die einen distanzieren
sich von einem solch “rachesüchtigen Gott, der ein blutiges Menschenopfer fordert”, und die, die es begriffen haben, um was es im Kreuzesgeschehen geht, erkennen mit Paulus, “dass die Botschaft vom Kreuz eine Torheit denen ist, die verloren werden.”

Es ist immer wieder eindringlich vor dem “lieben Gott” zu warnen, dem “Softiegott”, der allzugerne verkündigt und geglaubt wird, weil er unseren menschlichen Wunschvorstellungen, die wir uns von Gott machen, entgegenkommt.

Auch alles Gerede, dass das Leiden und Sterben Jesu zeigt, dass Gott uns
auch in unserem persönlichen Leiden und Sterben begleitet, trifft nicht den
Kern der Sache. Das ist allenfalls ein “Nebenprodukt” des Opfertodes Jesu,
keinesfalls aber die Hauptsache.

Das elende Leiden und Sterben Jesu zeigt das entschiedene, kompromisslose
und unversöhnliche “NEIN” Gottes zur Sünde und macht uns deutlich, wie ungeheuer schwer die Sünde wiegt und dass Gottes absolute Gerechtigkeit und Heiligkeit die Bestrafung der Sünde fordert.

Die Sünde ungesühnt zu lassen und “einfach so, zu vergeben”, wäre ein
ebensolches Unrecht, wie die Sünde selbst. Und das gilt es zu begreifen.

In seiner übergroßen Liebe hat Gott, in Gestalt seines Sohnes, die Strafe
für die Sünde selbst auf sich genommen, weshalb Jesus, stellvertretend für
uns alle, den Platz am Kreuz eingenommen hat, an den wir selbst gehören
würden. Und davor wollte uns Gott verschonen.

Ganz abgesehen davon, dass wir, aufgrund unserer Unvollkommenheit für die Sünde überhaupt nie bezahlen könnten. Das konnte nur Jesus als das sündlose Lamm Gottes.

Manche meinen, dass das Alte Testament einen harten Gott zeigt, während das Neue Testament vor Liebe nur so überströmt. Wer das auf diesen einfachen Nenner bringt, wird empfohlen sowohl das Alte, wie auch das Neue
Testament gründlich zu lesen. Er wird dann feststellen, dass das Neue Testament in letzter Konsequenz noch viel härter ist, als das Alte.

Denn es macht uns unter anderem folgendes klar:

Wer von der Möglichkeit der Vergebung, die durch Jesus Christus geschehen ist, keinen Gebrauch macht, weil er meint, auch so vor Gott bestehen zu können, darf bis in alle Ewigkeit die Folgen seiner unvergebenen Schuld tragen.

Und das sind schreckliche Aussichten!

Jörgen Bauer