Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.

Johannes 3, Vers 36

Bevor der “Totenmonat” November, in dem es um Vergänglichkeit und Tod geht, jetzt bald zu Ende geht, sollte noch einmal darüber nachgedacht werden, was die letzte Ursache für Vergänglichkeit und Tod ist.

Man hat sich in diesem Monat, in einer Themenwoche, im Fernsehen und
im Hörfunk mit dem Thema “Tod” befasst.

Ich habe nicht alles gesehen und gehört, was da gesendet wurde – aber ich möchte behaupten, dass auch in den Sendungen, die ich nicht gesehen oder gehört habe, der Kern der Sache – der eigentlliche Grund für Tod und Vergänglichkeit – nicht erwähnt wurde.

Dies weil Tod und Vergänglichkeit als etwas völlig Normales betrachtet wird, weil das Sterben nach “moderner theologischer Auffassung zum Leben dazu gehört und in dieses integriert werden müsse”.

Und so blieb das, was ich mitbekam, mehr an der Oberfläche des allgemein
Mitmenschlichen, wonach jeder das so sehen kann, wie er möchte, weil es
nichts Richtiges und auch nichts Falsches gibt.

Auch hier ist es so, “dass Bibelleser mehr wissen”, denn die Bibel gibt uns dazu die richtigen und zutreffenden Antworten.

Es fängt mit der Auskunft Gottes an die ersten Menschen an, dass sie sterben müssen, wenn sie vom Baum der Erkenntnis essen.

Dieses Essen vom Baum der Erkenntnis, das Seinwollen wie Gott, war die eigentliche Ursünde, die zur Trennung von Gott führte und dessen Folgen über alle Nachkommen gekommen ist (Erbsünde oder besser Ursünde).

Seitdem erfährt jeder den Tod, und die Schrift sagt uns, dass der Tod der Sünde Sold ist.

Eigentlich ist das ganz folgerichtig.

Sünde = Trennung von Gott, als der Quelle des Lebens. Und so wie die
elektrische Lampe ausgeht, wenn sie sich vom Strom “emanzipiert” – und dass auch dann, wenn sei einen aufladbaren Akku hat – stirbt auch der Mensch, wenn er sich von Gott emanzipiert.

Wir lesen dann viel vom Zorn Gottes, der sich einmal gegen einzelne Personen, dann aber auch gegen die Menschenheit als Ganzes richtet.

Im Psalm 90, 7 heißt es dazu, “das macht dein Zorn, dass wir so vergehen, und dein Grimm, dass wir so plötzlich dahin müssen.” Und in Epheser 2, 3
steht unter anderem: “… und waren Kinder des Zorns von Natur wie auch die andern.”

Ich kann jetzt nicht alle Verse anführen, die sich mit dem Zorn Gottes befassen, nur soviel ist sicher: Der natürliche Mensch steht unter dem Zorn
Gottes und Jesus Christus ist es, der uns vom Zorn Gottes freimachen kann
und deshalb kann Paulus im 1. Thessalonicher 5, 9 schreiben:

Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus.

Ein schrecklicher Gedanke: Zum Zorn bestimmt zu sein und Gott gegen sich
zu haben.

Und Jesus fasst das in dem Wort zusammen, das der heutigen Andacht zugrunde liegt.

In der Offenbarung steht ganz klar und eindeutig vom großen Tag des Zornes
Gottes, von Seinen Zornesgerichten und von einer ewigen Gottesferne geschrieben.

Wobei der Zorn Gottes nicht mit dem Zorn gleichzusetzen ist, den Menschen empfinden, wenn sie vor Zorn “ausrasten”. Zorn Gottes bedeutet soviel wie Gott gegen sich zu haben, also in Ungnade gefallen zu sein und die Folgen tragen zu müssen.

Aber das scheint niemanden zu interessieren. An wenigsten die berufenen Verkünder, die das den Leuten klipp und klar sagen müssten, das aber nicht tun, sondern stattdessen einen weichgespülten Schmuse- und Softiegott verkünden.

Und nicht nur das: Sie lehnen oftmals entschieden alles ab, was mit Hölle und Verdammnis zu tun hat, “weil dies ein überholtes mittelalterliches Weltbild sei,
dazu angetan die Menschen zu ängstigen und gefügsam zu machen”.

Wir wissen nicht, wie Gott richten wird, weshalb auch wir niemanden richten. Aber es ist zu befürchten, dass man sich mit solcherart “Verkündigung”, nochmal ganz besonders, den Zorn Gottes zuzieht, weil man mitschuldig am Verderben vieler wird. Denn wer die Hölle unterschlägt muss sich auf böse
Überraschungen gefasst machen.

“Es werden nicht alle ins Himmelreich kommen, die zu mir Herr, Herr sagen, sondern die den Willen tun, meines Vaters im Himmel”, sagt Jesus.

Ständig das Wort “Gott” im Mund zu führen und salbungsvoll, angepasst zu
predigen, wird sicher nicht reichen.

Auch das lasst uns bedenken und mit der Korrektur zuerst bei uns anfangen und im Übrigen Zeugnis für die vollständige Botschaft des Evangeliums, mit
allen Haken und Ösen, zu geben.

Jörgen Bauer