Da ist keiner der gerecht ist, auch nicht einer. Da ist keiner, der verständig ist;
da ist keiner, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben. Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.
Römer 3, Verse 10 bis 12

Denn hier ist kein Unterschied: sie sind allesamt Sünder und ermangeln des
Ruhms, den sie bei Gott haben sollten, und werden ohne Verdienst gerecht
aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen
ist.
Römer 3, Verse 22 bis 24

Das ist eine Anfrage, allerdings nicht von einem Leser der täglichen Andachten in Auftranken. Ich gebe Sie ausschnittsweise weiter

“Ich versuche immer mein bestmöglichstes um ein guter Mensch zu sein doch leider fällt es einem nicht immer ganz so leicht und ich bin auch nicht die Art von Mensch die ihr ganzes leben nach der Bibel auslegt, dennoch bin ich ein gläubiger Mensch und meiner Meinung nach bin ich auch ein guter Mensch mit einem guten Herzen. Dennoch bekomme ich oft von sehr religiösen Leuten gesagt, dass ich nicht in das Paradies kommen werde.
Meines Erachtens nach ist es auch nicht möglich moralisch perfekt oder so tadellos zu handeln, wie Gott es von uns verlangt (wenn er es überhaupt tut) denn wir sind nur Menschen und ich kann nicht glauben, dass Personen die Nächstenliebe und Reue zeigen und eigentlich nichts außergewöhnlich böses getan haben in der Hölle, zusammen mit Mördern und Kinderschändern, schmoren.”

Bis dahin die Anfrage, in der es darum ging, wie man ein guter Christ wird.

Und hier meine Antwort:

Ich habe Ihre Ausführungen mit besonders großen Interesse gelesen, und sie haben mir deshalb sehr gut gefallen, weil sie geradezu typisch für die (total falsche) Sichtweise vieler Menschen sind. Dazu gehört, dass Sie sich selbst als “guten Menschen mit einem guten Herzen” bezeichnen.

Ich glaube Ihnen sehr gerne, dass Sie ein lieber und angenehmer Mensch sind, den auch andere Menschen sympathisch und nett finden.

Die ganz entscheidende Frage ist aber die, ob Gott das auch so sieht.

Nach der Lehre der Bibel sind wir, infolge des Sündenfalls, von Geburt an Sünder. Sünde heißt Trennung von Gott, verbunden mit der Zielverfehlung des gesamten Lebens. Etwas wovon im Grunde alle Religionen wissen und die hier entsprechende Wege zur Erlösung anbieten.

Sünder zu sein heißt, dass wir nicht nach Gott fragen sondern tun, was wir für richtig halten. Die einzelnen Tatsünden sind die Folge dieser inneren Herzenshaltung, die wir selbst nicht ändern können. Sie erleben das darin, dass es Ihnen nicht möglich ist, moralisch perfekt und tadellos zu handeln. Kein Mensch kann das, ich auch nicht, und Gott verlangt das auch nicht von uns. Denn das Unmögliche zu versuchen, wäre bereits wieder Sünde.

Das Problem ist, dass wir so, wie wir sind, vor Gott nicht bestehen können. Insoweit haben die “religiösen Leute”, die Ihnen sagen, dass Sie nicht in das Paradies kommen, recht, wenngleich wir nicht wissen, wie Gott im Einzelfall richten wird, weil wir den Menschen nicht ins Herz sehen können, weshalb wir mit solchen Aussagen vorsichtig sein sollen.

Die Rettung aus der Lage, in der wir uns befinden, ist Jesus Christus. Gott liebt den Sünder, aber ER hasst die Sünde und steht dieser kompromisslos gegenüber. Die Strafe für die Sünde hat Jesus Christus freiwillig auf sich genommen, in dem ER am Kreuz für uns gestorben ist. Am Kreuz hat ER
den Platz eingenommen, an den wir eigentlich alle hingehören würden.

In der Auferstehung Christi zeigt Gott, dass ER das Opfer Christi angenommen hat, weshalb wir nunmehr aus der Vergebung leben. Wir werden nicht mehr danach beurteilt, “wie gut wir sind”, sondern ob wir unsere Situation erkannt, umkehren und das Opfer Christi als für uns geschehen,
im Glauben annehmen. Deshalb zählt von nun an nur noch der Glaube, der zu der Gerechtigkeit führt, die vor Gott gilt. Die Gebote beachten wir aber trotzdem, aber sie sind nicht mehr das Entscheidende.

Wir sind nun keine besseren Menschen, sondern begnadigte Sünder.

Das ist die zentrale Lehre des Christentums und Jesus Christus ist der einzige Weg zurück zu Gott.

Sie werden das alles bestätigt finden, wenn Sie in der Bibel bzw. im Neuen Testament lesen.

Bis dahin meine Antwort.

Ich habe das deshalb als Andacht für den heutigen Tag verwendet, weil die
Thematik, die hier angesprochen wird, von zeitloser Aktualität ist.

Jörgen Bauer