Er macht zunichte die Pläne der Klugen, sodass ihre Hand sie nicht ausführen kann. Er fängt die Weisen in ihrer Klugheit und stürzt den Rat der Verkehrten, dass sie am Tag in Finsternis laufen und tappen am Mittag, wie in der Nacht.

Hiob 4, Vers 12 bis 14

“In der DDR führte Kritik am herrschenden System zu Problemen. Hier ist es aber ganz anders: Hier führt Kritik an der noch vorherrschenden, wissenschaftlich nicht gerechtfertigten rechtlichen Diskriminierung von Menschen, nur aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, zu fortschrittlichen Veränderungen – leider aber noch viel zu langsam.”

Das schrieb ein Leser auf einen meiner Beiträge, wo ich schrieb, dass bei uns versucht werde, den Gendermenschen zu schaffen, vergleichbar mit der DDR, wo einst versucht wurde, den sozialistischen Menschen zu schaffen. Solche Versuche müssten, meiner Meinung nach, aber immer an der Natur des Menschen scheitern, die sich nicht verändern lasse.

Der Schreiber wollte, mit seiner verschachtelten Formulierung, vermutlich sagen, dass die “Diskriminierung von Homos” wissenschaftlich nicht gerechtfertigt ist, weshalb es dem Fortschritt dient, der “Diskriminierung”
entgegenzutreten, wobei der Fortschritt leider noch viel zu langsam geschieht.

“Besonders gut” hat mir die Passage mit der “Wissenschaft” und dem
“Fortschritt” gefallen, was auf eine verbreitete Wissenschafts- und Fortschrittsgläubigkeit schließen lässt.

Es gibt ja den naiven Fortschrittsglauben, wonach jede Art von Veränderung und jede Mode, als “Fortschritt” bezeichnet wird.

Wissenschaft, die ihre Grenze kennt, ist etwas sehr Gutes. “Wissenschaft” kann aber auf zweierlei Weise missbraucht werden. Zum einen, dass man ihre Erkenntnisse für ungute Dinge missbraucht und zum anderen, dass man Irrlehren den Anschein der Wissenschaftlichkeit gibt.

So geschieht das in der obigen Antwort auf meinen Beitrag, bei der auch noch die unbewiesene Evolutionstheorie Pate gestanden haben dürfte, weil von
“Fortschritt” geschrieben wurde. Vermutlich ist damit die “Höherentwicklung” vom “homo sapiens” zum “Homo-homo” bzw. Homo-Gender gemeint.

Auch die Rassenlehre der Nazis war “wissenschaftlich begründet”. Ebenso auch der “wissenschaftliche Sozialismus”, eine Kreation von Marx, Engels und Lenin, die von einer “unaufhaltsamen Höherentwicklung”, von der Feudalgesellschaft,
über das Bürgertum, zur klassenlosen Gesellschaft des Sozialismus mit dem
Kommunismus, als dem krönenden Abschluss, ausging.

Die überzeugten “Genossen Lehrer” schwärmten damals begeistert davon. Als Schüler gab man auf Fragen die vorgeschriebenen Antworten und tat gut daran, sonst nichts weiter dazu zu sagen.

Denn wer hier zweifelte, wurde, falls er nicht gleich aus dem Verkehr gezogen wurde, mit ganz ähnlichen Bewertungen bedacht, wie heute die “Homophoben”, und wenn es dumm ging, konnte der “Kommunophobe” sogar in der Psychiatrie landen, “weil aufgrund der klaren Beweisführung, durch Marx und Genossen, einem gesunden Menschen klar sein musste, dass nur dem Kommunismus die Zukunft gehören kann”.

Eine Ironie des Schicksals: Im DDR-Blatt “Leipziger Volkszeitung” wurde regelmäßig darüber berichtet, dass die Zahl der Homosexuellen – damals wusste ich noch gar nicht was das war – in Westdeutschland schon wieder um
Soundsoviele zugenommen habe, was als Beweis für den Niedergang der kapitalistischen Gesellschaft herhalten musste (damit könnten die “Genossen” ausnahmsweise recht gehabt haben) denn Homosexualität konnte es in einer, “vom Joch des Kapitalismus befreiten sozialistischen Gesellschaft”, niemals geben.

Das Wort Gottes warnt immer wieder ausdrücklich vor der Überschätzung menschlicher Klugheit. Wir sollen uns nicht für klug halten, lesen wir, sondern uns schlicht und einfach an das Wort Gottes, als dem Wort der Wahrheit, halten.

Wenn wir das tun, verlieren Begriffe wie, “modern”, “fortschrittlich”, “wissenschaftlich bewiesen”, ihre einschüchternde und verführerische Kraft.

Wir wollen Gott bitten, dass ER auch diesmal die Pläne der “Klugen” zunichte macht.

Jörgen Bauer