Jesus aber sprach:
Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!

Lukas 23, Vers 34

Auf Golgatha starb Jesus Christus als das Lamm Gottes für unsere Sünden, damit wir frei ausgehen. Er nahm die Strafe auf sich, die jeder von uns
verdient hätte. Das Kreuz, an dem Jesus die obigen Worte sprach, steht im
Zentrum des christlichen Glaubens. Am Kreuz Christi scheiden sich bis heute
die Geister. Da geht es um ewiges Leben oder ewigen Tod.

Es geht demnach um eine ernste und heilsgeschichtlich außerordentlich bedeutsame Sache.

Würde es passen, das Kreuz Christi in das Zentrum einer närrischen karnevalistischen Veranstaltung zu stellen? Hätte es gepasst, das Kreuz Christi auf Golgatha mit ausgelassenen Narren zu umstellen?

Bei solchen Fragen muss sich jeder Christ an den Kopf fassen und fragen, ob derjenige, der solches fragt oder in Erwägung zieht, noch bei Sinnen ist.

Aber so abwegig, wie das scheint, ist das gar nicht, denkt man an die
Katholische Kirchengemeinde in Wendlingen-Unterboihingen, wo Fasnet-
Gottesdienst mit Narrenzunft und Predigt, unter dem Motto “gelebtes Miteinander das keinen ausschließt”, Tradition ist und sich großer
Beliebtheit erfreut, erkennbar an einer proppevollen Kirche.

Auch die örtliche Regionalpresse war davon angetan und hatte am 18.02.2014, mit zahlreichen farbenfrohen Fotos unterlegt, von dem fröhlichen Ereignis berichtet.

Nun könnte man für eine Narrenpredigt in besagter St.-Kolumban-Kirche noch ein gewisses Verständnis haben. Manche Pfarrer lieben es, der Gemeinde bei
dieser Gelegenheit in humorvoller Weise ein paar notwendige Sachen zu sagen.

Aber im vorliegenden Fall war die Predigt mit einer Eucharistiefeier verbunden, was im evangelischen Bereich einer Abendmahlsfeier entspricht.

Nach katholischem Verständnis wird im Sakrament der Eucharistie, das Sühneopfer Christi zur Vergebung unserer Schuld, vergegenwärtigt, in dem der Priester in der Person Jesu Christi handelnd, das Messopfer darbringt. Durch den Akt der Wandlung ist zuvor die Hostie zum Leib Christi und der Messwein zum Blut Christi geworden, der dadurch gegenwärtig ist.

Wenn das Sakrament der Eucharistie so verstanden wird, dann passt es überhaupt nicht, wenn der Altarraum von Hexen, Flamenco-Tänzerinnen, Cowboys und Piraten umrahmt ist und der Pfarrer die Gemeinde mit “Nelau” begrüßt.

Die heilige Messe als närrische Veranstaltung und die Eucharistie als Narrenposse? In der Bibel werden die Gottlosen allerdings als “Narren”
bezeichnet. Sollte hier ein Zusammenhang bestehen?

Und Paulus warnt, bezüglich des Abendmahls, im 1. Korintherbrief 11, 27 ff. davor, unwürdig von dem Brot zu essen und aus dem Kelch des Herrn zu trinken, da man sich dieses sonst selbst zum Gericht isst und trinkt, weil man den Leib des Herrn nicht achtet.

Wissen die in Unterboihingen tatsächlich nicht was sie tun? Würde Jesus auch hier bitten: “Vater. vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!?

Wir wissen es nicht, sondern wollen das Richten auch hier Gott überlassen. Erkennbar wird für uns nur soviel, wie rasant der Zerfall und die Dekadenz allerorten um sich greifen.

Wir aber wollen dem Herrn die Treue zu halten und uns von solchen Zerfallserscheinungen nicht erschrecken lassen. Der Herr hat es uns vorher gesagt. Es kommt alles so, wie es vor der Wiederkunft des Herrn, kommen muss,

Jörgen Bauer