Es ist vollbracht!

Johannes 19, Vers 30

Jesu letzte Worte am Kreuz sind eine Siegesproklamation. Wer das
erkannt hat und im elenden Sterben Jesu am Kreuz nicht die “Nieder-
lage eines Wanderpredigers, Religionsstifters oder einer gescheiterten
Existenz”, sondern den größten Sieg aller Zeiten erkennt, der hat be-
griffen um was es im Evangelium geht.

Die ganze alttestamentliche Prophetie weist auf dieses Geschehen hin,
das jetzt vollbracht ist. Das bedeutet, dass der Widersacher Gottes
entrechtet ist und uns der Himmel offen steht, weil Gott in Gestalt sei-
nes Sohnes Jesus Christus, selbst das zwischen IHM und uns bestehen-
de Hindernis, in Form der Sünde, als der Trennung von Gott, beseitigt
hat.

Der Schuldschein der gegen uns stand, ist zerissen!

An uns liegt es jetzt, von dem unermesslichen Guthaben, das uns Jesus
hier erworben hat, fleißig abzuheben, in dem wir unsere Sünden bekennen
und uns immer wieder vergeben lassen. (Was natürlich nicht heißt, munter
drauf los, vorsätzlich zu sündigen, “weil ja alles vergeben wird”, wie das
manchmal hingstellt wird.) Und keine Schuld ist so groß, dass sie aus die-
sem unendlichen Guthaben nicht bezahlt werden könnte.

Das ist die großartige und befreiende Botschaft des Evangeliums!

Einen ärgert das aber ganz gewaltig. Und das ist der Widersacher Gottes,
der verloren hat und entrechtet wurde und keinen Anspruch mehr auf uns
erheben kann.

Deshalb versucht der Böse ständig, die Botschaft vom Kreuz zu leugnen,
zu verwässern, zu verfälschen und umzudeuten. Erkennbar an den Aus-
sagen, die immer wieder – und leider auch von “gescheiten”, im Dienste der
Kirche stehenden Theologen und anderen Schlaubergern – zu hören sind.

Danach ist das mit dem Sühnetod Christi “überholt”, das Leiden und Ster-
ben Christi wird als eine Art solidarisches Handeln mit dem Menschen dar-
gestellt und gesagt, dass Gott “auch so vergibt” – das nennt man die “billige
Gnade” – und dass wir uns letztlich auch selbst vergeben können.

Dass der Koran die Kreuzigung Christi energisch bestreitet und solche
Aussagen verflucht, ist ein eindeutiges Zeichen für den Satan, als den
Schöpfer der islamischen Primitivreligion.

Wie es sein kann, dass dem Leiden, Sterben und Auferstehen Christi
tatsächlich die ihm zugeschriebene heilsgeschichtliche Bedeutung zukommt,
entzieht sich unserem menschlichen Verstehen. Hier geht es um ein, unser
Begreifen übersteigendes, hochheiliges Geschäft. Dass wir das nicht verste-
hen können, beweist überhaupt nichts.

Der Universalgelehrte und Christ Blaise Pascal sagte:

Menschliche Dinge muss man kennen, um sie zu lieben,
göttliche Dinge muss man lieben um sie zu verstehen.

So ist das wohl auch mit dem Kreuz Christi, das in der Mitte der Zeiten steht.
Zum lieben und verstehen kann uns nur der Geist Gottes verhelfen, den Gott
gerne allen gibt, die IHN ernstlich darum bitten.

Jörgen Bauer