Sammelt aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch
Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen.
Denn wo den Schatz ist, da ist auch dein Herz.

Matthäus 6, Verse 20 und 21

Ein Kernthema der Bibel sind Tod und Vergänglichkeit, dem die
Ewigkeit Gottes und das ewige Leben gegenüberstehen. Die
zwingende Folgerung daraus ist, sich nicht an das Vergängliche
zu binden – das deshalb aber nicht gering geschätzt werden soll,
denn es ist ebenso Gabe Gottes – sondern nach dem Ewigen zu
trachten.

Aber was sind eigentlich “Schätze im Himmel”, die es zu sammeln
gilt? Sind sie, wie der Himmel, etwas Unsichtbares und nicht Greif-
bares?

Man könnte jetzt irdische Vergleiche heranziehen, wo es unsicht-
bare Schätze gibt. Mancher sagt, “ich gebe mein Geld für Reisen
und schöne Erinnerungen aus, die mir keiner mehr nehmen kann.”
Für manchen sind sein Wissen, aufbauende Erfolgserlebnisse aller
Art, aus denen er sein Selbstverständnis zieht, ein unsichtbarer
Schatz.

Aber auch alles das ist vergänglich. Spätestens mit dem Tod ver-
liert es seinen Wert.

Schätze im Himmel können durchaus eine Verbindung mit unseren
sichtbaren Schätzen haben. Da ist z.B. die Frage, wie ich gehe mit
dem mir anvertrauten Gut um? Setze ich es auch für die Sache des
Reiches Gottes ein oder denke ich nur an mich?

Zu denken ist hier an das Gleichnis Jesu von dem Reichen, der sich
später in der Hölle wiederfindet, weil er nur an sich dachte und dabei
den armen Lazarus übersah.

Man kann steinreich und trotzdem frei vom Götzen Mammon sein
und umgekehrt kann jemand arm und trotzdem an den Mammon
gebunden sein.

Wir müssen nicht alles hergeben, sondern da, wo wir das können,
ohne dabei selbst in die Klemme zu kommen, sollen wir überlegen
was wir damit Gutes zu können.

Wir haben aber nicht nur sichtbare sondern auch unsichtbare Ga-
ben und Güter. Dabei ist an unsere Fähigkeiten, Begabungen und
Talente zu denken, die ebenfalls Gottes Gaben sind.

Alles das können wir für die Sache des Reiches Gottes einsetzen.
Zu denken ist an Ehrenämter, an Hilfestellungen, Hilfeleistungen
und Dienste aller Art zum Wohl unserer Nächsten.

Und wie schön ist es, wenn wir jemanden den Weg zum Glauben
weisen können oder wenn wir uns jemanden in seiner Not anneh-
men, wenn wir Trauernde trösten, Bekümmerten Mut machen, un-
sere Mitmenschen achten und Kranke besuchen.

Es gibt also viele Möglichkeiten Schätze im Himmel zu sammeln.
Schätze im Himmel sind kurzum die Früchte unseres Glaubens,
die nicht vergehen und ohne die unser Glaube tot bliebe.

“Denn wo dein Schatz ist, da ist auch den Herz”, sagt Jesus.
Wie wahr!

Das heißt, dass wir unsere innere Haltung prüfen und notfalls ver-
ändern müssen. Sind wir nur auf uns selbst und unser Wohlerge-
hen fixiert oder können wir auch loslassen, uns selbst zurückneh-
men und Gottes Sache ebenso wichtig nehmen, wie uns selbst?

Damit kommen wir an ein weiteres Kernthema der Bibel, womit sich
der Kreis schließt:

Gott über alle Dinge lieben, fürchten und vertrauen und unseren
Nächsten lieben, wie uns selbst.

Es ist auch hier der Geist Gottes, der in und an uns wirken und
uns reifen lassen muss. Lassen wir Gottes Geist an uns wirken.

Jörgen Bauer