Denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft
der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.

Römer 8, Vers 21

November, der Monat der die Vergänglichkeit greifbar macht; ich
habe in diesem Monat schon darauf verwiesen und mache das
immer wieder, weil mir, gerade in diesem Monat daran gelegen ist,
das Unvergängliche groß zu machen.

Denn das Vergängliche ist eine Knechtschaft, die uns belastet,
auch wenn wir das nicht immer spüren. Diese Knechtschaft wird
nicht nur spürbar, wenn wir von lieben Menschen Abschied neh-
men müssen, sondern auch in unserem ständigen Kampf gegen
die Vergänglichkeit.

Ja, wir kämpfen ständig. Jeder Hausputz, jede Pflegemaßnahme,
jede Renovierung, jede Vorsorgemaßnahme, jede ärztliche Be-
handlung, jedes Trainig, jedes Üben usw. usw. ist ein Kampf ge-
gen die Vergänglichkeit.

Schon mal darüber nachgedacht, welcher Aufwand an Arbeitskraft
und finanziellen Mitteln gegen die Vergänglichkeit getrieben werden
muss? Man denke nur an marode Brücken und Autobahnen.

Alles in der Welt läuft auf den Zerfall hinaus. Tun wir nichts, dann
geht alles den Bach runter. “Beschissen wird’s von selber, man
muss nur nichts tun”, sage ich immer. Unordnung entsteht von
selbst. Im Übrigen gilt das auch für menschliche Beziehungen und
gilt zuletzt in jeder Beziehung für uns selbst.

Dass es in der Natur immer wieder einen Frühling und damit einen
Neuanfang gibt, darf nicht über das Aussterben hinwegtäuschen,
das am Ende steht. Einmal wird auch die Sonne ihren letzten Strahl
verstrahlt haben.

In der Tierwelt beobachten wir, dass Wildtiere scheu sind. Warum?
Weil sie Angst haben. Ich erinnere mich an die angstvollen Blicke
eines Wolfsrudels, in einem großen Gehege. Wölfe sind alles an-
dere als “wilde Bestien”. Sie sind äußerst scheu und vorsichtig.

Paulus schreibt zu Recht: “Denn wir wissen, dass die ganze Schöp-
fung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet.”
(Römer 8, 22).

Was für eine herrliche Verheißung ist die Zusage, dass mit dem allen
einmal Schluss sein wird. Eine solche Welt, ohne Angst und Tod, oh-
ne den ständigen Kampf gegen diverse Vergänglichkeiten, wo wirklich
alles unveränderlich ewig ist, können wir uns überhaupt nicht vorstel-
len.

An tristen Novembertagen soll uns das aber ein Trost und ein Grund
dafür sein, fest im Glauben zu bleiben, damit wir dieser Unvergänglich-
keit teilhaftig werden.

Jörgen Bauer