Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten
in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, des-
sen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.

Micha 5, Vers 1

Diesen Vers, der sicher vielen bekannt ist, sollte man aufmerksam le-
sen, verinnerlichen und darüber ins Staunen kommen.

Staunen und verwundern darüber, wie es sein kann, dass ein Mensch,
in diesem Fall allerdings ein Prophet, etwa 700 Jahre vor Jesu Geburt,
eine solche vielsagende und gehaltvolle Voraussage machen konnte, die
dann tatsächlich eingetreten ist.

Da wird klar, dass sich das der Prophet nicht selbst ausgedacht haben
kann, sondern dass er das nur von Gott selbst wissen konnte, der den
Propheten durch seinen Geist inspiriert hat.

Auch daran sollen wir erkennen, dass die Bibel kein Buch wie jedes
andere ist, an das man mit literarischer Distanz herangehen kann, son-
dern dass hier Gott selbst zu uns spricht, weshalb die Bibel betend und
mit Ehrfurcht gelesen werden sollte.

Der Vers beinhaltet zwei ganz zentrale Aussagen:

Erstens:

Jesus wird in keiner der Metropolen der damaligen Welt, sondern in
einem mehr unscheinbaren Ort geboren, der in Juda, dem damaligen
Südreich des gelobten Landes liegt, das Gott seinem auserwählten
Volk als ewiges Eigentum zugesprochen hat. Jesus ist damit in das
Volk Gottes hineingeboren worden und als Mensch ein Teil dieses
Volkes und damit zuallererst zu diesem Volk gesandt.

In Bethlehem wurde auch König David geboren, als dessen Sohn der
Mensch Jesus bezeichnet wird. Jesus ist auch damit der König Israels,
so wie es die Schrift bestätigt, dass ER auf dem Thron Davids sitzt,
auch wenn er nie von Menschen zum König gekrönt wurde.

Zweitens:

Der Herr Israels, der aus Bethlehem kommt, ist nicht nur einfach ein
Mensch, sondern ER ist von Ewigkeit her gewesen, und das trifft nur
auf Gott zu. Damit ist er auch von seiner göttlichen Herkunft her, der
König von Israel (und letztlich der ganzen Welt).

Damit wird bestätigt, dass Jesus Gott ist. ER ist Gott und Mensch
und beides zu 100%. Also kein Halbgott. Auch das ist für uns unfass-
bar, aber deshalb kein “Gegenbeweis”.

Schlussfolgerung:

Wie sehr muss Gott uns lieben, dass ER sich soweit herabgelassen
hat und, zu unserer Rettung, selbst Mensch wurde! Und welche Aus-
zeichnung ist das für uns, dass uns Gott seines Besuches und der
Annahme unserer Gestalt für wert hielt.

Das wollen wir an Weihnachten neuerlich dankbar bedenken und da-
rüber zum Lob und zur Anbetung kommen.

Allen Lesern ein gesegnete Weihnachtsfest!

Jörgen Bauer