Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft
und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt, ersehen aus
seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, so dass sie keine
Entschuldigung haben.

1. Römer 1, Vers 20

Ich habe da gerade wieder etwas gelesen, wo es um Gottesbeweise
ging, und da lässt sich immer wieder etwas finden, mittels dem sich
eine Beweiskette konstruieren lässt.

Zu denken ist hier an in Erfüllung gegangene Prophetie, wobei hier,
schon von vornherein, vieles mit den Augen des Glaubens gesehen
und damit entsprechend gedeutet wird.

Die biblische Prophetie ist immer unbestimmt formuliert und ihr Eintref-
fen kann nur mit den Augen des Glaubens erkannt werden. Für Außen-
stehende bleiben das Zufälle. Gleiches gilt auch für Gebetserhörungen.

Ehrlich gesagt, wird mir immer etwas unwohl, wenn versucht wird, Gott
zu beweisen. Wenn sich Gott beweisen ließe, wäre ER nicht mehr Gott,
sondern Gegenstand menschlicher Forschung. Im Wort Gottes geht
es einzig und allein um den Glauben und nicht nicht um Wissen oder
Beweise.

Was hätte ich davon, wenn Gott bewiesen wäre? Ich hätte davon über-
haupt nichts, weil es im Glauben nicht darum geht eine Annahme bestä-
tigt zu bekommen, sondern um Liebe und Vertrauen zu Gott, also um
eine persönliche Beziehung zu Gott, aus der mir, für mich persönlich
erlebbar, Kraft zufließt.

Der “Gottesbeweis” ist für mich so etwas wie Unglaube unter umge-
kehrtem Vorzeichen. Während den einen daran gelegen ist, zu bewei-
sen, dass es keinen Gott geben kann, versuchen die anderen unter
allen Umständen zu beweisen, dass es Gott doch gibt.

Beide Versuche sind von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil
man sich jeweils eine letzte Sicherheit verschaffen will, was grund-
sätzlich unmöglich ist. Wirkliche Sicherheit kann es nicht geben, zumal
es hier noch um etwas Übernatürliches geht, das sich unserem Verstehen
und Begreifen entzieht.

Nach meinem Verständnis lassen sich ebenso viele Gründe für die Exis-
tenz Gottes, wie gegen die Existenz Gottes finden, so dass es immer
bei einer persönlichen Glaubensentscheidung bleibt.

Für mich existiert Gott. Dazu reicht es mir schon aus, die Augen aufzu-
machen um überall die Spuren göttlichen Wirkens zu erkennen. Dazu
kommt sein herrliches Wort, in dem ich ständig lese, weil ich spüre,
dass dieses aufbauend, stärkend und hilfreich ist.

Es ist der Geist Gottes, der uns Sinne, Herz und Verstand für die Wirk-
lichkeit Gottes öffnen muss. Dazu bedarf es keiner weiteren Beweise.
Um diesen Geist Gottes müssen wir bitten, damit er nicht nur uns erfüllt
sondern auch in der Welt weht.

Jörgen Bauer