Ihr Heuchler! Über das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr urteilen; aber warum könnt ihr über diese Zeit nicht urteilen?

Lukas 12, Vers 56

In der letzten Zeit habe ich wiederholt “Fremdbeiträge” eingestellt. Es ging
dabei um Texte, die ich für so gut halte, dass es falsch wäre, diese den
Lesern der Andachten vorzuenthalten. Der heuige Text entstammt einer
Mail von Klaus Mosche Pülz, Mess. Theologe, Autor, Vorsitzender der “Messianischen Bekenntnisgemeinschaft” in Israel, die auch ich erhalten
habe.

Der heutige Vers bezieht sich darauf, dass die menschliche Weisheit und
Erkenntnisfähigkeit zwar vieles entdeckt und Zusammenhänge erkennt,
wobei sie aber nicht im geringsten versteht, um was es letztlich tatsächlich geht.

Die nachfolgende Mail erhielt ich bereits am 21.05.2015, was aber an ihrer
Aktualität nichts ändert.

Jörgen Bauer

Während heute in Israels Zeitung “Westi” auf einer ganzen Seite meine Pfingstpredigt erschienen ist, in der eindeutig Israel zur Umkehr zu seinem Messias Jeschua (Jesus) aufgerufen wird, ohne den es weder für die Region noch für die Welt keinen Frieden geben wird, streiten sich christliche Theologen über die Glaubwürdigkeit und Authenzität der Aussagen in der Heiligen Schrift. Das Blatt der Heilsgeschichte wendet sich zusehends: während wir hier in Israel zur messianischen Heilsgeschichte umkehren, wenden sich die Kirchen von dem imperative Wort Gottes ab, indem sie ihren lächerlichen von Zeit und Raum limitierten Verstand ÜBER das Wort Gottes stellen.

Dabei hatte bereits Friedrich II. von Preußen nach dem Gottesbeweis gefragt, wobei General von Zieten auf das Volk Israel als einen solchen Beweis verwies. Denn es ist keine Frage, daß zum eschatologischen Verlauf in der Endzeit die Renaissance des Volkes Israel gehört, das nun seit 1948 wieder im Land seiner Väter leben darf. Und wenn dabei der Papst Franziskus I. den Palästinenser Machmud Abbas zum “Friedensengel” erklärte, wo gerade gestern erst wieder ein Palästinenser versuchte, israelische Polizeibeamte mit seinem Fahrzeug vorsätzlich zu töten und Palästinenser israelische Ordnungskräfte mit Steinen bewarfen, dann klingt es geradezu wie Hohn, wenn der Papst Herrn Abbas zum Friedensengel macht, wo er es doch ist, der weitere Verhandlungen mit Israel ablehnt und Israel wegen angeblicher Kriegsverbrechen vor dem internationalen Kriegsgerichtshof in Den Haag verklagen will.

Man sieht allein an diesen Fakten, wie verkehrt unsere Welt geworden ist, wo Böses in gut und Gutes in Böses verwandelt wird. Wer sich also vom Wort Gottes distanziert, der gerät in den Treibsand von Hypothesen und den Eitelkeiten dieser Welt. So ist es ein Geschenk des HERRN, wenn die Menschen hier in Israel unser messiansches Zeugnis in ihrer Zeitung nachlesen können. Die ausländischen Kirchen und so genannten christlichen Israelwerke stehen uns in diesem Glaubenskampf und Glaubensbekenntnis NICHT bei. Aber an der Hinwendung zu dem Messias Jeschua (Jesus), den die Kirchen seit der Zeit der Patristen (Kirchenväter) für sich allein beansprucht haben, hat sich aus diesem theologischen Antijudaismus ein sozialer Antisemitismus mit verheerenden Folgen entwickelt.

Sie, lieber Dr. N, verweisen auf Hiob im Alten Bund. Mit einer destruktiven Bibelwissenschaft, die das Wort Gottes der menschlichen Ratio unterwirft, ist der Mensch in seiner Sündhaftigkeit und Friedlosigkeit nicht zu retten. Denn der viel gerühmten “Wissenschaft” ist es zu keiner Zeit gelungem, die Boshaftigkeit und Selbstherrlichkeit der menschlichen Rasse zu beseitigen, sondern die Kriege wurden immer desaströser und zerstörerischer – bis hin zur Gefahr eines Atomkrieges mit dem Iran als dem Proxi Rußlands im Kampf um das kleine Israel.

Wer also die jenseitige Welt “verifizieren” möchte, sollte sich am Schicksalsweg Israels orientieren. Die Substitutionslehre hat es möglich werden lassen, daß dieser Bezug aus der theologischen Lehre entfernt wurde, aber Israel ist nicht nur ein Politikum, sondern der Zeiger an der Weltenuhr. Darüber hatte ich bereits in meinen Büchern geschrieben. Die “historisch-kritische Mehodik” in der theologischen Lehre ist der Totengräber des christlich-messianischen Glaubens. Denn die Bibel braucht sich nicht zu beweisen; Israel ist das Demonstrationsvolk Gottes für alle Volker. Darüber hatte ich 25 Jahre lang im Rahmen des Theologischen Konvents der Bekennenden Gemeinschaften in der EKD engagiert gerungen, bis man mich dort hinausgeworfen hat und dieser seit 2005 wieder “judenrein” ist. Aber diese Handlungsweise hält den Ewigen nicht davon ab, durch uns dem gepeinigtem Volk in Zion die Heils- und Friedensbotschaft seines Messias auszurichten, die zunehmend bei christlichen Theologen zur Fiktion geworden ist. Welch eine Armseligkeit! Dagegen würden die Juden keinen Vokalstrich (Jota) an der Torah verändern!

Es geht, lieber Dr. N. demzufolge nicht nur um den Untergang des Protestantismus in Deutschland, sondern um den Untergang des christlich-jüdschen Glaubensverständnisses. Denn mit dem Antisemiten Martin Luther ist hier in Israel auch “kein Staat” zu machen. Ich berufe mich hier stets auf die Aussagen im Alten und Neuen Bund.

Dennoch wünsche ich Ihnen bei Ihrer Aufklärungsarbeit in Deutschland viel Erfolg, auch wenn ich dabei meine Zweifel habe, denn bereits Petrus warnte in 2.Petr. 3,3f. vor den Spöttern der letzten Zeit, die fragen werden, wo die Verheißung seiner Zukunft ist, denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles, wie es von Anfang der Kreatur gewesen ist. Daher verweist er in 2.Petr. 1,19 auf das prophetische Wort, das uns eine Leuchte sein soll. “Und ihr tut wohl daran, wenn ihr darauf achtet!” Selbst der Heiland wies darauf hin “Ihr Heuchler, die Gestalt der Erde und des Himmels könnt ihr prüfen; wie aber prüft ihr diese Zeit nicht?” (Luk. 12,56). Damit aber dürfte wohl alles gesagt sein.

In herzlicher Verbundenheit in unserem Messias Jeschua (Jesus), den wir nach Israel heimholen werden!

Klaus Mosche Pülz,

Mess. Theologe, Autor, Vorsitzender der “Messianischen Bekenntnisgemeinschaft” in Israel