Hinweis auf einen Schreibfehler in der Andacht vom 09.11.2015,
wo das Jahr 2010 genannt ist. Richtig muss es 2020 heißen, und
gemeint sind wir.

Dort schrien die einen dies, die andern das, und die Versammlung war in Verwirrung, und die meisten wussten nicht, warum sie zusammengekommen waren.
Apostelgeschichte 19, Vers 32

Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.
1. Korinther 14, Vers 33

Ein Mann aus Baden-Württemberg hisste vor seinem Haus eine Schwarz-rot-
goldene Flagge, in deren Mitte das Abbild einer halbgeschälten Banane prangte, worüber sich die Nachbarn „halb tot lachten“.

Nachdem darüber auch in der Presse berichtet wurde, begann sich die Staatsanwaltschaft für die „Bananenflagge“ zu interessieren. Bei der Vernehmung zeigte „sich der Täter geständig aber keinesfalls reuig“ und erklärte, „dass er die Bundesrepublik schon für eine Bananenrepublik halte“.

Die Staatsanwaltschaft kam mittels einer gewundenen juristischen Begründung zu dem Schluss, dass hier keine strafbare Handlung vorgelegen habe, weil der Täter lediglich zum Ausdruck bringen wollte, dass er die Bundesrepublik für eine Bananenrepublik halte. Eine Verächtlichmachung der Bundesrepublik könne aber erst dann vorliegen, wenn eine Bundesflagge, wie es schon geschehen ist, in einem Misthaufen gehisst werde.

Ich denke, das spricht für sich und bedarf keiner weiteren Kommentierung.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die polemische Bezeichnung „Nachtwächterstaat“, die im 19. Jahrhundert, von dem Arbeiterführer Ferdinand Lassalle, für einen biedermeierlichen Staat, geprägt
wurde.

Inwieweit wir ein Staat ohne „Rückgrat“ sind, der sich als „zahnloser Tiger“ erweist, mag jeder angesichst der derzeitigen Entwicklung selbst beurteilen. Im Nachtwächterstaat gibt es eine Aufsicht in Form von Nachtwächtern.

Wie dem auch sei: Für Christen, die Salz- und Licht der Welt sind und einen
graden Weg gehen sollen, kann weder eine Bananenrepublik noch ein Nachtwächterstaat eine Vorbildfunktion haben.

Christen werden bis heute geschätzt, weil sie Rückgrat zeigen und sich als
zuverlässig, beständig, ehrlich und damit vertrauenswürdig erweisen. Hiervon dürfen wir uns als Christen nicht abbringen lassen, weil wir nur dann, jeder an seinem Platz, dem Zerfall und der mehr und mehr um sich greifenden chamäleonhaften Beliebigkeit ein Stückweit entegenwirken können.

Die Zuverlässigkeit der Christen war auch der Grund warum Friedrich der
Große bevorzugt Christen in seinen Dienst stellte, auch wenn er selbst
nicht unbedingt ein Christ war.

Jörgen Bauer