Der Segen des HERRN allein macht reich, und nichts tut eigene Mühe hinzu.

Sprüche 10, Vers 22

Die Worte “Segen” und “segnen” kommen nicht nur in der Bibel häufig vor,
sondern haben, abgeleitet von den Worten in der Bibel, auch Eingang in den
allgemeinen Sprachgebrauch gefunden, wenn z.B. von gesegneten Landschaften oder sonstigen gesegneten Ereignissen, die Rede ist. Daneben gibt es diverse geistliche Handlungen durch die “gesegnet” wird.

Die Worte “Segen” und “segnen” kennt zwar jeder – aber was ist eigentlich
“Segen” oder “segnen”, und was bewirkt es?

In biblischen Wörterbüchern und Erklärungen finden sich darüber seitenweise
Ausführen, was zeigt, dass “Segen” und “segnen” nicht so einfach zu erklären ist und, je nach den historischen Zeiten, in denen gesegnet wurde, ganz unterschiedliche Bedeutung haben kann.

Ich fand, dass der Vers, den ich an den Anfang der heutigen Andacht gestellt habe, sehr treffend aussagt, was Segen bedeutet, wobei ich unter “reich” nicht nur materiellen Reichtum verstehe.

Segen ist demnach etwas Wohltuendes, etwas was mit einem beglückenden,
erfüllenden Gelingen zusammenhängt. Und “segnen” heißt, einen Menschen oder eine Sache der Zuwendung Gottes, dem Segen Gottes, anzubefehlen, der das Gelingen schenkt.

Wobei etwas, was dem Wesen Gottes widerspricht, trotz aller “Segensworte”, nicht gesegnet ist, weil Segen auch bedeutet, dass es im Einklang mit Gottes
Willen steht. Und wenn Gott nicht segnet, ist all unser Mühen vergeblich.
Auch das sagt der heutige Vers aus. Wenn gesagt wird, dass unsere Mühe nichts hinzutut, ist damit nicht gemeint, dass Gott automatisch segnet und “Nichtstun”, obwohl wir in der Lage wären, etwas zu tun, Segen bringt.

Wir dürfen Gott im Gebet jeden Tag um seinen Segen bitten, in dem ER uns mit seiner Gegenwart erfüllt, ein fröhliches Herz, Tatkraft und Gelingen schenkt und uns damit auch zu einem Segen für unsere Mitmenschen werden lässt. Denn der Segen, den wir erfahren, soll, für andere erkennbar, auch ein Zeugnis für die Herrlichkeit und Allmacht Gottes sein.

Deshalb gilt auch für den heutigen und alle noch folgenden Tage:

Der HERR segne dich und behüte dich;
der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
(4. Mose 6, 24 – 26)

Jörgen Bauer