Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr -,
dann wird sie das Verderben schnell überfallen wie die We-
hen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen.
So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst
uns wachen und nüchtern sein.
Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu,
das Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus.

1. Thessalonicher 5, Verse 3, 6 und 9

Im Neuen Testament wird immer wieder auf das plötzliche und völlig
überraschende Wiederkommen unseres Herrn, Heilands und Erlösers,
Jesus Christus, hingewiesen.

Diese Ankündigungen sind in einer solchen Fülle vorhanden, einmal
von Jesus selbst und dann von den Aposteln, weshalb es verwundert,
dass dem so wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Die heutigen Verse weisen darauf hin, dass sich alle Welt in Sicher-
heit wiegt, möglicherweise gerade eine schwere Krise überstanden
wurde, weshalb man glaubt, dass jetzt alles gut wird – und dann
bricht völlig unerwartet die Wiederkunft Christi herein.

Den einen zum Verderben und den anderen zum Heil und zur endgül-
tigen Erlösung. Bis dahin soll uns die Aussicht auf die Wiederkunft
Christi stärken, trösten und mit Hoffnung erfüllen.

Und das ist dringend nötig, schaut man auf das, was um uns herum
in der Welt geschieht und von dem ständig in den Nachrichten zu
hören, zu sehen und zu lesen ist.

Da könnte man schon den Mut verlieren, wenn man erfährt, was so
alles an Ungerechtigkeiten und Schrecklichem geschieht, dass,
auch wenn es Gott zulässt, keinesfalls dem eigentlichen Willen
Gottes entsprechen kann.

Und manchen Christen hört man fragen, wie lange das noch dauern
soll und sagen, dass es an der Zeit wäre, dass Jesus wiederkommt.

So richtig es ist, sich die Wiederkunft Christi herbeizuwünschen –
so wichtig ist es auch, sich nicht entmutigen zu lassen, sondern nach
vorne, auf eben diese Wiederkunft zu blicken und alles Tun und Den-
ken danach auszurichten.

Tut man das, verlieren all die Dinge, von denen wir ständig hören und
die uns Angst machen könnten, plötzlich ihren Schrecken. Sie werden
dadurch nicht bedeutungslos, sondern kleiner.

Sie werden gewissermaßen auf das richtige Maß zurückgeschraubt,
das ihnen im Angesicht der Ewigkeit tatsächlich zukommt. Hier die
richtigen Maßstäbe zu bekommen, hat etwas Befreiendes und Er-
mutigendes.

Daraus erwächst eine Zuversicht, wie man sie nur haben kann, wenn
man eine große Zukunft hat, von der man weiß dass das Beste und
Schönste noch kommt, der gegenüber all das verblasst was einen
derzeit noch beschwert und gefangen nehmen könnte.

Genau darauf hebt auch der Abschnitt im 1. Thessalonicherbrief ab,
aus dem wir heute drei Verse betrachten.

Unter dieser Prämisse kann auch der stets gleiche Leitspruch zum
3. Advent am übernächsten Sonntag gesehen werden:

Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig.
Jesaja 40, 3.10

Jörgen Bauer