Es ist besser für dich, dass du verkrüppelt zum Leben
eingehst als dass du… und fährst in die Hölle, in das
Feuer, das nie verlöscht.
Matthäus 9, Vers 43

Und der Rauch von ihrer Qual wird aufsteigen von
Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag
und Nacht, die das Tier anbeten und sein Bild, und
wer das Zeichen seines Namens annimmt.
Offenbarung 14, Vers 11

Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben
in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den
feurigen Pfuhl.
Offenbarung 20, Vers 15

Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder
und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle
Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer
und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.
Offenbarung 21, Vers 8

Die Hölle, das ist ein Thema, das geflissentlich umgangen wird, und das nicht nur in den Sozialpredigten, in denen nur noch vom “lieben Gott, der alle Menschen liebt”, gesprochen wird und der deshalb alles durchgehen lässt, “weshalb wir auch alle nett zueinander sein sollen”.

Auch bei den “ernsthaften” Christen ist die Hölle kaum ein Thema.

Warum eigentlich?

Für viele ist die Hölle ein Phantasieprodukt, also etwas, was es schon deshalb nicht geben kann, “weil so etwas überhaupt nicht zum lieben Gott passen würde”, oder besser, zu dem Bild, das man sich selbst von Gott gemacht hat.

Und da gilt, “dass man niemandem Angst machen darf, weshalb es besser ist, zu Gott einzuladen” und dabei nur die positiven Seiten zu erwähnen, wobei man allenfalls abmildernd von einer möglichen „Gottesferne“ spricht.

Aber geht es bei der Hölle wirklich nur um Angstmache?

Ich denke nicht! Denn wenn es nur um Angstmache ginge, also darum die Menschen durch Angst zum Wohlverhalten zu zwingen, dann wäre das etwas, was tatsächlich nicht dem Wesen Gottes entspräche, dem es um Liebe und damit um Freiwilligkeit geht.

Aber es geht bei dem biblischen Zeugnis von „Hölle“, „ewiger Verdammnis“, „Draußen sein in der Finsternis“ usw., um keine
„Drohbotschaft“, sondern um Warnungen, vergleichbar mit Warnschildern,
wie sie überall zu finden sind und die niemand als eine „Bedrohung“
ansehen würde.

Denn Warnschilder sind Zeichen der Fürsorge für andere, die damit vor Schlimmem bewahrt werden sollen. Und die „Warnschilder“ im Evangelium sollen uns ja gerade davor bewahren, blindlings und „freiwillig“ in die Hölle zu laufen.

Wenn man es recht bedenkt, ist die Hölle etwas völlig Logisches und in sich Schlüssiges, wie es Gottes ewigem Weltgesetz entspricht, wo es zu Allem auch den entsprechenden Gegensatz gibt.

Nur dadurch sind überhaupt erst Entscheidungen und unverwechselbare Eigenheiten möglich, die darin bestehen, dass sie zu etwas im Gegensatz stehen. So hasst Gott alles Gottwidrige, was es demnach, zumindest als Möglichkeit, immer geben wird.

Der Möglichkeit das uns in Christus angeboten Heil anzunehmen, muss deshalb die Möglichkeit, dieses auch abzulehnen gegenüberstehen.
Andernfalls gäbe es keine wirklich freie Entscheidung.

Und so steht der Herrlichkeit, die wir bei Gott in der Ewigkeit erlangen können, als Gegenstück, der ewige Tod gegenüber.

Genauso wie einem der Wert des irdischen Lebens erst dann bewusst wird, wenn man weiß, dass man dieses auch verlieren kann, leuchtet auch das ewige Leben umso heller auf, je klarer ist, dass man sich auch dieses, solange man auf Erden lebt, verscherzen kann.

Auch wenn Gott allmächtig ist und es nichts gibt, wo er nicht wäre, gibt es doch einen Ort, an dem Gott abwesend ist, von dem ER sich abgewandt hat und von wo aus ER nicht mehr zu sprechen ist, so dass alles Rufen vergeblich bleibt.

Dass sich Gott abwenden kann, ohne dass dies seine Allmacht und Allgegenwart beeinträchtigen würde, lässt sich bereits den Berichten der Bibel
entnehmen. Deshalb darf man die Hölle nicht verharmlosen, in dem man zum Beispiel sagt, dass diese nicht ewig dauern kann.

Die Hölle ist zudem Teil einer anderen Wirklichkeit, in der es keine Zeit, wie wir sie kennen, gibt, in der man „etwas gut machen“ könnte. Und wenn jemand ein Feind Gottes war, warum sollte er in der Hölle plötzlich zur Liebe gegenüber Gott entbrennen und sich „bekehren“? Diese Chance ist verpasst!

Zwar wäre es der Liebe Gottes zuzutrauen, dass ER auch hier einen Ausweg weiß und bereithält, aber dafür gibt es im Wort Gottes keine wirklichen Anhaltspunkte, auch wenn schon versucht wurde, biblische Aussagen zu einer Allversöhnungslehre zu verbinden.

Von Gott, als der Lebensquelle, die alles in Allem ist, für immer getrennt zu sein und Gott gewissermaßen gegen sich zu haben, und damit in einem grausigen „Nichts“ zu sein, in dem es nichts Beständiges mehr gibt, sondern nur noch ein alles verzehrende Feuer, muss ein furchtbarer, eben ein höllischer Zustand sein.

Davor will uns Gott bewahren, und es muss uns unruhig machen, wenn wir sehen, dass Menschen auf dem besten Weg sind, in ein Minenfeld zu laufen, weil sie alle Warnungen ignorieren.

Jörgen Bauer