Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Matthäus 6, Vers 12

In der Sendung “Zur Sache Baden-Württemberg” in SWR 3 wurde letztens
eine junge Frau gezeigt, die als eine ausgesprochen gutmenschliche Helferin,
in Sachen Flüchtlingshilfe tätig ist.

Diese wurde von drei “Migranten” vergewaltigt und beklaut.

Als guter Mensch brachte sie es nicht übers Herz, diese Tat sofort anzuzeigen,
sondern beschränkte sich bei der Polizei zunächst nur auf den Raub. Dies deshalb, weil sie vermeiden wollte, dass es durch die Anzeige der Vergewaltigung seitens von “Fremdenfeinden” zu Vorurteilen gegenüber den Flüchtlingen kommen könnte.

Das ist zwar sehr “rücksichtsvoll” gedacht, zeigt aber, dass sich Gutmenschentum irgendwann mit Dummheit paart. Das schien dann auch
der jungen Dame aufzugehen, die die Vergewaltigung dann einen Tag später
doch noch zur Anzeige brachte. Ihre Überlegung: Es könnte ja sein, dass die
Täter schon mehr Vergewaltigungen begangen haben und dass diese noch
weitere Frauen behelligen könnten, die weniger Verständis für Flüchtlinge haben.

Aber sollen wir nicht denen vergeben, die uns Böses tun?

Ja, das sollen wir, sofern uns das möglich ist, weil die Vergebung aus ehrlichem
Herzen und nicht aus “christlichem Pflichtbewusstsein” erfolgen muss, wenn es
wirklich Vergebung sein soll.

Unabhängig davon sollen wir keinen Hass in unseren Herzen heranzüchten, weil
uns der Hass selbst tötet.

Aber auch wenn vergeben wird, müssen Straftaten geahndet werden. Das zu
tun ist Aufgabe des Staates. Dazu ist der Obrigkeit von Gott das Schwert verliehen worden (Römer 13), was nicht heißt die Todesstrafe wiedereinzuführen, die allerdings nicht gegen Gottes Ordnungen verstoßen würde.

Der staatliche Ordnung ist Gottes Schöpfung und von Gott eingesetzt. Gott will, dass die Menschen in geordneten und sicheren Verhältnissen leben können. Die Regierenden sind Gott hierfür verantwortlich, denn die
“Obrigkeit” ist Gottes Dienerin auf Erden, und wer sich der “Obrigkeit”
widersetzt, widerstrebt der Anordnung Gottes, heißt es in Römer 13.

Dieser Verantwortung wird man nicht gerecht, wenn gutmenschliche
Humanitätsduselei dazu führt, dass durch eine Kuscheljustiz Unordnung und Gesetzlosigkeit gefördert werden und die Täter die Staatsgewalt verhöhnen
können.

Gott ist kein Gott der Unordnung, sondern des Friedens (1. Korinther 14,33) und den haben wir nur, wenn auf Recht und Ordnung geachtet wird.

Jörgen Bauer